Reise durch den Osten Europas: Ungarn
Der Ukraine-Krieg verunsichert Menschen, die in Mittel- und Osteuropa Urlaub machen wollen. Ist er ohne Einschränkungen möglich? Ja, ist er. Wir stellen die beliebtesten Reiseländer vor. Heute: Ungarn.
Budapest - "Paris des Ostens"
Die ungarische Hauptstadt ist mit Abstand der meistbesuchte Ort des Landes. Sie lockte vor Corona pro Jahr mehr als vier Millionen Reisende an. Touristen lieben die spektakulären Bauten wie den zum UNESCO-Welterbe zählenden Königspalast (Királyi Vár), das Parlamentsgebäude oder die Fischerbastei, die wie ein Märchenschloss am Burgberg prangt. Und die malerische Altstadt im hügeligen Buda-Viertel.
St.-Stephans-Basilika
In Budapest stehen auch beeindruckende Sakralbauten. Die St. Stephans-Basilika aus dem Jahr 1905 ist die größte Kirche der Stadt. Von der Kuppel bietet sich ein faszinierender Blick über die Stadt. Ebenfalls sehenswert ist Europas größte Synagoge im jüdischen Viertel der Hauptstadt. Die Dohány-Synagoge wurde im maurischen Stil erbaut und beherbergt auch das Jüdische Museum von Budapest.
Erzabtei Pannonhalma
Das mehr als 1000 Jahre alte Benediktinerkloster Pannonhalma im Nordwesten Ungarns ist ebenfalls ein UNESCO-Welterbe. Es steht auf dem schon von den Römern genutzten Martinsberg. In der antiken Siedlung soll der Heilige Martin geboren worden sein. Auch die prunkvolle klassizistische Bibliothek und die Weinkellerei laden zum Verweilen ein.
Donauschleife bei Visegrád
Das Schloss von Visegrád im sogenannten Donauknie ist einer der schönsten Aussichtspunkte in Ungarn. Hier trafen sich 1991 die Präsidenten von Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei und schlossen sich zu einem inoffiziellen Zweckbündnis zusammen, das seitdem als "Visegrád-Gruppe" bekannt ist.
Urlaubsparadies Balaton
Nach der Hauptstadt Budapest ist der Balaton, auf Deutsch: Plattensee, das beliebteste Touristenziel in Ungarn. Natürlich gibt es rund um das fast 600 Quadratkilometer große Gewässer Museen, Weingüter und Festivals - doch die meisten Reisenden genießen einfach die Weite, den Wind und das (Binnen-)Meer.
Hortobágy Nationalpark / Puszta
Im Hortobágy Nationalpark, dem größten in Ungarn, leben Steppenrinder, Schafherden und die legendären Przewalski-Pferde. Das 82.000 Hektar große Areal ist seit 2011 als UNESCO-Biosphärenreservat und Lichtschutzgebiet ausgezeichnet. Er bietet Astronomen beste Verhältnisse, um den Sternenhimmel zu betrachten - und trägt zu Recht den Beinamen Starry-Sky-Park.
Aggtelek Nationalpark
Rund 200 Tropfsteinhöhlen bilden den Aggtelek Nationalpark im Norden Ungarns, der zum UNESCO-Welterbe gehört. Allein die Baradla-Höhle ist 25 Kilometer lang und gilt zusammen mit der 5,6 Kilometer langen Dominica-Höhle auf der slowakischen Seite als größtes Höhlensystem in Mitteleuropa. Sie "beherbergt" 7000 Jahre alte archäologische Fundstücke und den mit 33 Metern höchsten Stalagmiten der Welt.
Land der Thermalbäder
In keinem anderen Land in Europa gibt es so viele Thermalbäder wie in Ungarn. Zu den bekanntesten gehören das Széchenyi-Heilbad und das Gellértbad in Budapest. Eine besonders intensive und authentische Thermalbad-Erfahrung ist in Egerszalók möglich: Dort schießt das Thermalwasser oberhalb der sogenannten Sinterterrassen wie ein Geysir aus dem Boden und läuft dann den Hang hinab.
Ungarisches Essen
Berühmt ist Ungarn auch für seine kulinarischen Schätze, allen voran das Gulasch! Land der Magyaren ist es - anders als bei uns - eine Suppe. Und sehr viel schärfer gewürzt. Die Süßspeisenfreunde werden sich eher an einer Esterházy-Torte erfreuen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die gleichnamige Fürstenfamilie entwickelt wurde.
Gastfreundliche Magyaren
So schwierig die mit dem Finnischen verwandte Sprache ist, so gastfreundlich sind die Ungarn von jeher. Das erleben in der jüngsten Zeit auch die Flüchtlinge aus der Ukraine, die zu Zehntausenden dem Krieg in ihrem Heimatland entkommen und in Ungarn untergekommen sind.