Friedkin für Lebenswerk ausgezeichnet
30. August 2013Der 78-jährige Regisseur, Produzent und Drehbuchautor erhielt beim Internationalen Filmfestival in Venedig den Goldenen Ehren-Löwen (Artikelbild). Friedkin "revolutionierte das populäre Genre des Kriminal- und des Horrorfilms", hieß es in einer Mitteilung des Festivaldirektors Alberto Barbera. Mit seinem Film "The French Connection" habe er im Grund den modernen Blockbuster erfunden. Nach Ansicht der Jury hat Friedkind maßgeblich zur "tiefgreifenden Erneuerung des amerikanischen Kinos beigetragen."
Friedkins Horrorfilm "Der Exorzist" aus dem Jahr 1973 war für zehn Oscars nominiert worden und gewann schließlich zwei der renommierten Filmpreise, unter anderem für das beste Drehbuch. Für den Thriller "The French Connection" von 1971 (deutscher Titel: "Brennpunkt Brooklyn") mit Gene Hackman gab es fünf Oscars, davon einen für die beste Regiearbeit.
Einziger deutscher Wettbewerbsbeitrag in Venedig ist in diesem Jahr das Familiendrama "Die Frau des Polizisten" von Regisseur Philip Gröning. In dem rund dreistündigen Film erzählt der 54-Jährige von Gewalt in einer Beziehung. In knapp 60 Kapiteln aus dem Leben einer Kleinfamilie baut Gröning ein Mosaik des Familienlebens zusammen, in dem Liebe und Nähe allmählich in Gewalt umschlagen. Nach Korrespondentenberichten hat Grönings Beitrag beim Publikum in Venedig einen starken Eindruck hinterlassen.
Beim 70. Filmfestival werden insgesamt 53 Filme gezeigt. Davon gehen 20 ins Rennen um den Goldenen Löwen. Die Preise werden von einer internationalen Jury unter Vorsitz des italienischen Regisseurs Bernardo Bertolucci verliehen. Das Filmfest ist das älteste der Welt. Es zählt neben Berlin und Cannes zu den wichtigsten Festivals der Branche.
rk/wl (dpa, afp, epd)