Regierung vermutet Brandstiftung
27. Juli 2018Während die Suche nach Vermissten in den ausgebrannten Häusern weitergeht, hat die griechische Regierung jetzt einen konkreten Verdacht geäußert, wie die Feuer ausbrechen konnten. Demnach könnte es sich um Brandstiftung gehandelt haben. "Es gibt Indizien, die uns zu diesen Gedanken führen", sagte der stellvertretende Minister für Bürgerschutz und Öffentliche Ordnung, Nikos Toskas.
Ursachensuche
Aus Satellitenaufnahmen ergebe sich, dass westlich von Athen binnen kürzester Zeit mehrere Brände entlang einer Straße ausgebrochen seien, bekräftigte er. Dann habe sich der Brand wegen enorm starker Winde rasch ausgebreitet. Weitere Details wollte Toskas aber nicht nennen. Er wolle die Ermittlungen nicht durch vorschnelle Äußerungen behindern. Festnahmen von Verdächtigen habe es bislang nicht gegeben.
DNA-Proben zur Identifizierung der Toten
Nach offiziellen Angaben vom Donnerstag sind 83 Menschen durch die Flammen ums Leben gekommen, wie viele Tote sich noch in den Trümmern der zerstörten Häuser befinden, ist unklar. Angehörige haben DNA-Proben in den Leichenschauhäusern von Athen abgegeben, damit Verwandte und Freunde überhaupt identifizieren werden können, die in den Flammen verbrannt sind.
Überlebende der Brände rund um Athen berichteten von grausamen Szenen: Ganze Familien verbrannten demnach in ihren Häusern. Die Brände waren am Montag in auch bei Touristen beliebten Küstenorten rund um Athen ausgebrochen.
Erst Feuer - dann Regen
Die Lage hatte sich am Donnerstag deutlich entspannt. Leichte Regenfälle sorgten für etwas Abkühlung. Alle Brände seien gelöscht, berichtete das Staatsradio. Für den Freitag wird die Waldbrandgefahr vom Zivilschutz nur noch als "niedrig und mittel" eingestuft.
In der nahegelegenen griechischen Hauptstadt kam es am Donnerstag nach Starkregen zu Überschwemmungen. Betroffen war vor allem die Athener Vorstadt Maroussi. "Es war sintflutartiger Regen. Wir haben aber keine Opfer", sagte Regionalgouverneur Giorgos Karameros.
qu/jj (dpa, afp, rtr)