Rettung für Regenwald
13. November 2009Immer noch wird gerodet, immer noch wird täglich ein einzigartiger Lebensraum zerstört. Zwischen Juli 2008 und Juli 2009 wurden im Amazonas-Gebiet rund 7000 Quadratkilometer Regenwald vernichtet. Trotzdem feiern die Umweltschützer in Brasilien. Denn die Zahlen sind - so hoch sie auch klingen mögen - der historische Tiefstand in der Regenwald-Abholzung. Noch im Vorjahr wurde doppelt so viel gerodet - und vor fünf Jahren waren es 27.000 Quadratkilometer.
Hoffnung für den Regenwald?
"Das sind äußerst ermutigende Nachrichten für die Umwelt", sagt Roberto Maldonado vom WWF. "Die neusten Zahlen können ein Meilenstein bei der Rettung des Regenwaldes sein."
Brasilien könne sehr stolz auf diese Entwicklung sein, erklärte auch die brasilianische Präsidialsamtsministerin Dilma Rousseff. Sie wird bei der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen die brasilianische Delegation leiten.
Schärfere Gesetze
Als Grund für diesen massiven Rückgang in der Abholzung nannte Rousseff schärfere Kontrollen und Gesetze. Nationalparke und ausgewiesene Schutzgebiete würden zusätzlich das Schlimmste verhindern.
So sei im WWF-Projektgebiet im Nationalpark Juruena im Bundesstaat Mato Grosso ein besonderer Erfolg zu verzeichnen, sagte WWF: Die Entwaldungsrate konnte in fünf Jahren von 12.000 Quadratkilometern auf 1000 gesenkt werden.
Noch keine Entwarnung
Entwarnung gebe es aber noch längst nicht, warnt WWF-Experte Roberto Maldonado: "Niemand darf sich auf diesen guten Zahlen ausruhen." Der Schutz des Amazonas müsse mit allen Kräften weiter betrieben werden. Die brasilianische Agrarlobby hatte in den vergangenen Monaten mehrmals versucht, Schutzgesetze wieder auszuhebeln.
Autorin: Anna Kuhn-Osius (mit dpa, ap, afp, rtr)
Redaktion: Oliver Pieper