Rebellen verlassen Homs
9. Dezember 2015Von insgesamt rund 2000 Rebellen und ihren Familien sollten an diesem Mittwoch rund 750 Menschen aus der Stadt gebracht werden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Drei Busse mit rund 150 Zivilisten verließen die Stadt bereits am Morgen.
Busse bringen Zivilisten nach Idlib
Die Busse sollen die Menschen von Homs zunächst in das Gebiet von Kalaat al-Madik in der zentralen Provinz Hama bringen und anschließend in die nordwestliche Provinz Idlib, wie der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte. Idlib wird vom Rebellenbündnis Eroberungsarmee gehalten, zu dem auch die Al-Nusra-Front gehört, ein Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Einheiten der Rebellen sollten die Busse begleiten. Die der syrischen Opposition nahestehende Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk vor Ort.
Der Abzug ist Teil einer Anfang Dezember geschlossenen Abmachung der syrischen Regierung mit den Rebellen, wonach diese binnen zwei Monaten aus dem noch von ihnen kontrollierten Viertel Waer abziehen sollten. Im Gegenzug versprach das Regime Machthaber Baschar al-Assad, seine Angriffe auf das Viertel sowie die Belagerung zu stoppen. Nach Abzug der letzten Kämpfer sollen Polizisten kommen und für Sicherheit sorgen, aber keine Soldaten.
"Hauptstadt der Revolution"
Das westsyrische Homs war lange die sogenannte "Hauptstadt der Revolution" - die wichtigste Hochburg der Assad-Gegner. In Waer im Westen der Innenstadt von Homs leben heute noch etwa 75.000 Menschen, vor Beginn des Konfliktes im März 2011 waren es 300.000. Das Viertel war das letzte in Homs, in dem sich die Rebellen gehalten hatten, nachdem die meisten Aufständischen die Altstadt schon im Mai 2014 verlassen hatten.
cr/se (afp, dpa, rtr)