RB Leipzig steigt auf
8. Mai 2016Vereinsboss Dietrich Mateschitz umarmte seine Gattin auf der Tribüne im Leipziger Stadion. Leipzigs Spieler und Trainer Ralf Rangnick lagen sich ebenfalls in den Armen. Die gesamte RB-Mannschaft feierte nach Abpfiff mit Bierduschen und dem T-Shirt "Wir sind E1ns! Aufsteiger 2016" auf der Brust. "Es gibt nichts Schöneres im Moment, das ist unglaublich", sagte Abwehrspieler Marvin Compper bei Sky: "Wir mussten ganz viel Widerstand brechen, aber am Ende sind wir verdient aufgestiegen. Da gibt es keine anderen Worte für."
RasenBallsport Leipzig hat nur sieben Jahre nach seiner Gründung den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht. Durch einen 2:0-Sieg gegen den Karlsruher SC ist RB der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Der Klub folgt damit dem SC Freiburg in die Beletage des deutschen Fußballs. Der Schwede Emil Forsberg (52. Minute) erlöste die Roten Bullen vor knapp 43.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena mit seinem Treffer zum 1:0. Es war sein achtes Saisontor. Marcel Halstenberg (87.) machte kurz vor Schlusspfiff alles klar.
Im Eiltempo in die Bundesliga
Seit Gründung von RasenBallsport im Jahr 2009 war die Bundesliga das erklärte Ziel von Red-Bull-Chef Mateschitz. 2009 hatte der "Brause-Klub" das Startrecht des SSV Markranstädt für die Oberliga übernommen. Nach einem Jahr in der fünften Klasse ging es kontinuierlich nach oben: drei Jahre Regionalliga, ein Jahr 3. Liga, zwei Jahre 2. Liga. RB Leipzig ist der 55. Klub in der Geschichte der Bundesliga und nach dem Abstieg von Energie Cottbus 2009 der erste Verein aus den neuen Bundesländern, der zum Oberhaus dazugehört. Der Klub hat große Ambitionen und will sich in der ersten Liga nicht mit einer Rolle im Niemandsland begnügen. RB plant mittelfristig den Sprung nach Europa und an die nationale Spitze. Dafür wurde vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass Ralph Hasenhüttl in der kommenden Saison Trainer des Aufsteigers wird.
Freiburg sichert sich "Radkappe"
Große Party auch in Freiburg. Die bereits als Aufsteiger feststehenden Freiburger sicherten sich durch einen 2:0 (0:0)-Erfolg gegen den FC Heidenheim den Meistertitel in der 2. Liga. Florian Niederlechner (87. und 90.+1) machte mit seinem späten Doppelpack alles klar und sorgte für ausgelassene Partystimmung im Freiburger Stadion. Der Sportclub hatte bereits am 29. April den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht und erhält nun auch die Zweitliga-Meisterschale, die wegen ihres Aussehens etwas despektierlich "Radkappe" genannt wird. Doch das Aussehen der Trophäe interessierte Erfolgstrainer Christian Streich nicht. "Ich finde sie wunderschön. Da bin ich ästhetisch schmerzlos."
1860 München feiert Klassenerhalt
Der TSV 1860 München ist gerettet, dem SC Paderborn droht dagegen ein Jahr nach dem Bundesliga-Abstieg der Sturz in die 3. Liga. Die "Löwen" gewannen das Abstiegsduell gegen den Bundesliga-Absteiger mit 1:0 (0:0). Beim dritten Sieg im dritten Spiel unter Interimscoach Daniel Bierofka avancierte Abwehrspieler Jan Mauersberger mit seinem Tor in der 73. Minute zum Nichtabstiegs-Helden. Paderborn kann am letzten Spieltag im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg maximal noch auf den Relegationsplatz 16 vorrücken. Ebenfalls um den Klassenerhalt zittern müssen noch der MSV Duisburg und der FSV Frankfurt.
tk/ck (sid, dpa)