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PolitikEuropa

Razzien in Deutschland nach Wiener Anschlag

6. November 2020

Laut Bundeskriminalamt waren Wohnungen und Geschäftsräume von vier Männern in Niedersachsen, Hessen und Schleswig-Holstein Ziele der Aktion. Es gab ganz offensichtlich Verbindungen zu dem Attentäter von Wien.

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Zivilfahnder der Polizei bei einem Einsatz in Hessen (Foto: picture-alliance/dpa/B. Roessler)
Zivilfahnder der Polizei bei einem Einsatz in Hessen (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Im Zusammenhang mit dem islamistischen Anschlag in Wien hat das Bundeskriminalamt (BKA) in mehreren deutschen Städten Razzien durchgeführt. Ziele der Aktion waren Wohnungen und Geschäftsräume von vier jungen Männern in Niedersachsen, Hessen und Schleswig-Holstein, teilte das BKA in Wiesbaden mit.

Zwei der 19 bis 25 Jahre alten Männer sollen den Attentäter im Juli in der österreichischen Hauptstadt getroffen haben, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ergänzend mitteilte. Die beiden anderen Männer sollen demnach übers Internet mit ihm in Kontakt gestanden haben. Alle vier seien nicht tatverdächtig, die Durchsuchungen dienten lediglich der Sicherstellung möglicher Beweismittel. Festnahmen habe es keine gegeben, hieß es weiter. Wie die Deutsche Presse-Agentur in Karlsruhe erfuhr, rechnen die Ermittler die Männer aber der Islamistenszene zu.

Festnahmen in der Schweiz

Die Durchsuchungen fanden laut weiteren BKA-Angaben in Osnabrück, Kassel und im Kreis Pinneberg bei Hamburg statt. Die notwendigen Beschlüsse seien beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs erwirkt worden. Zuvor habe die österreichische Justiz entsprechende Erkenntnisse an deutsche Behörden übermittelt, hieß es weiter.

Ein Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat"(IS) hatte am Montag in der österreichischen Hauptstadt vier Menschen getötet und mehr als 20 Menschen zum Teil schwer verletzt, bevor er selbst durch Polizeischüsse starb. Der 20-jährige Attentäter war nach Überzeugung der Ermittler Teil eines radikal-islamistischen Netzwerks, das über Österreich hinausreicht. Innenminister Karl Nehammer hatte am Donnerstag in Wien gesagt, dass neben zwei Festnahmen in der Schweiz noch weitere Maßnahmen in einem anderen Land laufen würden.

sti/as (afp, dpa,rtr)