Rassistische Äußerungen: Joe Rogan entschuldigt sich
6. Februar 2022Die Vorwürfe reißen nicht ab. Erst stand der US-Podcaster Joe Rogan wegen der Verbreitung von Falschinformationen zur Corona-Pandemie in der Kritik. Zahlreiche Musiker, darunter Neil Young und Joni Mitchell, hatten deswegen die Streamingplattform Spotify verlassen, auf der Rogan seine Podcasts veröffentlicht.
Dann tauchte eine Videomontage seiner rassistischen Äußerungen der vergangenen zwölf Jahre auf. Daraufhin kündigte auch die US-amerikanische Sängerin India Arie den Rückzug ihrer Musik von Spotify an. Neil Young habe eine Tür geöffnet, durch die sie nun auch gehen müsse, schrieb Arie Anfang Februar auf ihrem Instagram Account. Sie glaube an das Recht auf freie Meinungsäußerung, aber bei Joe Rogan finde sie nicht nur seine Äußerungen zu Corona-Pandemie problematisch, sondern vor allem auch seine rassistische Sprache. "Worüber ich rede, ist Respekt - wer ihn bekommt und wer nicht."
Rogan hatte mehrfach das "N-Wort" benutzt, mit dem Schwarze rassistisch beleidigt werden.
Joe Rogan entschuldigt sich auf Instagram
Inzwischen hat Joe Rogan nun um Entschuldigung gebeten für die Verwendung rassistischer Äußerungen in seinen Sendungen. Es sei die "bedauerlichste und beschämendste Sache, über die ich jemals öffentlich sprechen musste", erklärte er in einem Instagram-Video am Samstag.
Der 54-Jährige räumte ein, die Aufnahmen sähen "selbst für mich schrecklich aus". Er habe das Wort "nie benutzt, um rassistisch zu sein, weil ich kein Rassist bin", erklärte er. Er habe geglaubt, dass die Menschen ihn verstehen würden, solange er das Wort im richtigen Zusammenhang benutze. Aber es gebe "keinen Kontext, in dem eine weiße Person dieses Wort jemals sagen darf, geschweige denn öffentlich in einem Podcast", so Rogan.
Laut einem Bericht der "New York Times" vom Samstag wurden inzwischen mehr als 70 Folgen des Podcasts "The Joe Rogan Experience" von Spotify entfernt. Der Streaming-Dienst hat sich dazu bislang nicht geäußert.
pl/MM (ape/afpd)