1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikAsien

Raketenangriff auf Kabul

18. August 2020

Die meisten der 14 Geschosse trafen laut Behördenangaben Wohnhäuser. Weitere Einschläge nähren Vermutungen, dass die Angriffe möglicherweise Afghanistans Präsidenten Aschraf Ghani sowie Regierungstruppen galten.

https://p.dw.com/p/3h7Zi
Afghanische Beamte inspizieren ein Fahrzeug, aus dem die Raketen auf Kabul abfeuert worden sein sollen
Bild: Reuters/M. Ismail

Während der Feiern zum 101. Jahrestag von Afghanistans Unabhängigkeit hagelt es Raketen auf die Hauptstadt Kabul. Die meisten der 14 Geschosse seien in Wohngebieten eingeschlagen, teilte das afghanische Innenministerium mit. Unter den Verletzten seien mehrere Kinder und eine Frau.

Andere Geschosse schlugen unweit einer Zeremonie im Diplomatenviertel ein, an der auch Afghanistans Präsident Aschraf Ghani teilnahm. Eine Rakete explodierte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf dem Gelände des Präsidentenpalastes und des Verteidigungsministeriums. Sie soll eine dort stationierte Einheit der Ehrengarde nur knapp verfehlt haben.

Präsident Ashraf Ghani steht während einer Parade zu Afghanistan Unabhängigkeitstag zwischen Soldaten
Präsident Ashraf Ghani nimmt die Parade zum Unabhängigkeitstag ab - währenddessen schlug unweit eine Rakete einBild: Reuters/M. Ismail

Die Raketenangriffe wurden laut Behördenangaben von zwei Fahrzeugen im Nordwesten und Südosten der Stadt abgefeuert. Zwei verdächtige Männer seien festgenommen worden, hieß es.

Friedensgespräche mit den Taliban weiter ungewiss

In Afghanistan sollen bald Friedensgespräche zwischen der Regierung und den radikalislamischen Taliban beginnen, um den seit Jahrzehnten dauernden Konflikt im Land zu beenden. Auch die Terrormiliz "Islamischer Staat" ist in Afghanistan aktiv und verübt immer wieder Angriffe. So war erst am vergangenen Freitag die afghanische Frauenrechtlerin Fausia Kufi bei einem Mordanschlag am Arm verletzt worden. Sie ist eine von vier Frauen der 21-köpfigen Kabuler Delegation für die geplanten Friedensgespräche. Die Taliban bestritten, für den Anschlag verantwortlich zu sein.

Die Taliban-Miliz macht die Aufnahme der Friedensgespräche von einer Vorbedingung abhängig. Wie eine afghanische Stammesversammlung beschlossen hatte, sollen 400 als hochgefährlich geltende Taliban-Kämpfer freikommen. Bislang kamen 80 von ihnen frei. Die Taliban wollen aber erst dann verhandeln, wenn auch die übrigen freigelassen wurden.

cw/ww (afp, dpa)