Rakete aus dem Jemen tötet Ägypter in Riad
26. März 2018Die Geschosse seien von der Luftabwehr abgefangen und zerstört worden, berichteten saudische Medien unter Berufung auf Militärquellen. Drei der Raketen hätten den Flughafen der Hauptstadt Riad treffen sollen. Bei der Zerstörung der Raketen seien Trümmerteile auch auf Wohngebiete gefallen und hätten in Riad mindestens einen Menschen getötet, bestätigte die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition entsprechende Medienberichte. Zwei weitere Personen seien dort verletzt worden. Bei den Opfern soll es sich um ägyptische Staatsbürger handeln.
Weitere Raketen seien auf Chamis Muschait und Nadschran sowie zwei auf Dschaizan abgefeuert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur SPA. Die saudischen Behörden waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In sozialen Netzwerken kursieren Bilder einer Rauchwolke über der saudischen Hauptstadt. Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters berichteten aus Riad, sie hätten mehrere laute Schläge gehört und Rauchwolken gesehen.
Die von Huthi-Rebellen im Jemen betriebene Nachrichtenagentur Saba berichtete, Ziel einer Rakete sei der internationale Airport von Riad gewesen. Weitere Raketen seien auf Flughäfen anderer saudi-arabischer Städte gefeuert worden.
Intervention im Jemen
Eine vom sunnitischen Königreich Saudi-Arabien geführte arabische Militärallianz greift seit drei Jahren mit Luftschlägen in den Krieg im Jemen ein, um die dortige Regierung gegen die schiitischen Huthi-Rebellen zu unterstützen. Die Huthi-Rebellen versuchen ihrerseits immer wieder, Raketen in das Nachbarland abzufeuern. Die saudischen Streitkräfte haben schon häufig Geschosse aus dem Nachbarland abgefangen, dass dabei Menschen zu Schaden kommen ist jedoch äußerst selten.
Ringen um die Vorherrschaft in der Region
Hinter dem Jemen-Krieg steht ein Stellvertreterkonflikt der rivalisierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien. Die Führung in Riad wirft dem schiitischen Erzrivalen Iran vor, die Huthi-Rebellen mit Raketen auszurüsten. Die Führung in Teheran weist dies zurück.
qu/se (dpa, rtr, afp, APE)