„Badawi-Stiftung Signal an Saudi-Arabien“
11. September 2015Der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, würdigte das Wirken Badawis und forderte ein Ende seiner Inhaftierung.
Sie wünsche, dass alle Staaten „sich stärker für ihren Ehemann einsetzten, sich mehr engagierten“, sagte Haidar auf einer Pressekonferenz bei der Deutschen Welle in Berlin. Deutschland könne ihm Asyl oder die deutsche Staatsbürgerschaft anbieten. Denn ihrem Mann, mit dem sie nach eigenen Angaben ein bis zwei Mal pro Woche telefoniert, gehe es „psychisch und körperlich nicht gut“. Die Auspeitschung drohe weiterhin; derzeit liege der Fall beim Obersten Gericht in Saudi-Arabien.
Seit 2012 kämpft Ensaf Haidar für die Freilassung ihres Mannes. 2012 wurde Raif Badawi verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis, einer hohen Geldstrafe und 1.000 Peitschenhieben verurteilt. Die ersten 50 Schläge hatte Badawi im Januar öffentlich in der Stadt Dschidda erhalten. Der Vorwurf: Der 31-jährige saudische Blogger soll den Islam beleidigt haben.
Anlässlich der Pressekonferenz würdigte der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, noch einmal die Blog-Aktivitäten Badawis. Es gebe in seinem Fall „große Unterstützung seitens der deutschen Politik“. Limbourg: „Es geht heute auch um ein Signal an das Regime in Saudi-Arabien. Es geht darum, dass diese menschenunwürdige Bestrafung und ungerechtfertigte Haft beendet werden.“ Badawi habe sich immer für die uneingeschränkte Meinungsfreiheit eingesetzt. Die DW unterstütze deshalb die internationale „Raif Badawi Foundation for Freedom“, die Menschenrechtsaktivisten und Nichtregierungsorganisationen in der arabischen Welt fördern will. Die in Kanada ansässige Stiftung wird in Deutschland auch von der Friedrich-Naumann-Stiftung unterstützt.
Intendant Limbourg überreichte der in Kanada lebenden Mutter dreier Kinder den „Freedom of Speech Award“ des DW-Wettbewerbs „The Bobs – Best of Online Activism“. Limbourg ehrte auf diesem Weg noch einmal ihren Ehemann, dem dieser Preis im Juni auf dem Global Media Forum der DW in Bonn zuerkannt worden war.