Putins Ressourcen-Krieg gegen die Welt
Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind bereits jetzt weltweit zu spüren. Rund um den Globus steigen die Preise für Lebensmittel und Treibstoff. Mancherorts kam es bereits zu ersten Unruhen.
Der Einkauf wird teurer
In Deutschland ächzen die Verbraucher unter den steigenden Lebenshaltungskosten. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen bleiben nicht unbemerkt. Die Inflationsrate in Deutschland liegt im März 2022 so hoch wie zuletzt 1981. Während die Bundesregierung das Embargo für Kohle aus Russland nun zügig umsetzen möchte, hadert sie jedoch mit einem Importstopp von Gas und Öl.
Noch schnell Sprit sichern in Kenia
Lange Schlangen bilden sich vor den Tankstellen in Nairobi. Auch hier spürt man die Folgen des Krieges in der Ukraine. Treibstoff wird knapp und teuer. Von der Nahrungsmittelkrise ganz zu schweigen. Im UN-Sicherheitsrat zeigte sich Botschafter Martin Kimani besorgt über die Lage und verglich die Situation in der Ostukraine mit den Veränderungen in Afrika nach dem Ende der Kolonialzeit.
Wer sichert den Nachschub in die Türkei?
Russland ist der größte Weizenproduzent der Welt. Durch den Exportstopp steigen aber nun auch in der Türkei die Brotpreise. Internationale Sanktionen unterbrechen die Lieferketten. Auch die Ukraine gehört zu den fünf größten Weizenexporteuren weltweit, aber der Krieg mit Russland verhindert, dass der Weizen das Land über seine Häfen am Schwarzen Meer verlassen kann.
Preise für Weizen im Irak steigen drastisch
Ein Arbeiter stapelt Mehlsäcke auf dem Jamila-Markt, einem beliebten Großhandelsplatz in Bagdad. Die Weizenpreise im Irak sind nach der russischen Invasion in die Ukraine in die Höhe geschossen, da auf beide Länder mindestens 30 Prozent des weltweit gehandelten Weizens entfallen. Der Irak hielt sich bislang neutral, mittlerweile sind im Land aber Plakate verboten, die Position für Putin beziehen.
Proteste in Lima
In der peruanischen Hauptstadt Lima kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Deren Proteste richten sich unter anderem gegen steigende Lebensmittelpreise, die durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft werden. Zwischenzeitlich hatte Präsident Pedro Castillo eine Ausgangssperre und den Ausnahmezustand verhängen müssen. Nach deren Aufhebung gehen die Proteste weiter.
Notstand in Sri Lanka
Auch in Sri Lanka zeigen die Menschen ihren Unmut auf offener Straße. Einige hatten vor wenigen Tagen gar versucht, den Privatsitz von Präsident Gotabaya Rajapaksa zu stürmen. Dieser rief angesichts der wachsenden Proteste gegen steigende Lebenshaltungskosten, Treibstoffmangel und Stromausfälle den nationalen Notstand aus und bat Indien und China um Hilfe bei der Beschaffung fehlender Ressourcen.
Den sparsamen Schotten reicht´s!
Proteste gegen steigende Lebensmittel - und Energiepreise gibt es auch in Schottland. Gewerkschaften haben im ganzen Vereinigten Königreich Demonstrationen organisiert, um gegen den Anstieg der Lebenshaltungskosten zu protestieren. Schon der Brexit hatte zu Preissteigerungen in vielen Lebensbereichen geführt. Der Krieg in der Ukraine wird diesen Effekt noch verstärken.
How much is the fish?
In Großbritannien bangen viele um ihr beliebtes Nationalgericht. In Großbritannien werden jährlich rund 380 Millionen Portionen Fish and Chips verzehrt. Aufgrund der harten Sanktionen steigen nun aber die Preise für Weißfisch aus Russland, für Speiseöl und für Energie. Im Februar 2022 lag die Inflationsrate in Großbritannien bei 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Wirtschaftliche Chance für Nigeria?
Ein Händler im nigerianischen Ibafo packt Mehl für den Weiterverkauf ab. Nigeria will sich schon länger von seinen hohen Nahrungsmittelimporten lösen und seine Wirtschaft auch in anderen Bereichen resilienter machen. Krieg als Chance für die Wirtschaft? Aliko Dangot, der reichste Mann Nigerias, eröffnete vor Kurzem die größte Düngemittelfabrik des Landes und hofft nun auf viele Abnehmer.