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Proteste nach dem Freitagsgebet

13. September 2013

In Ägypten vergeht inzwischen kein Freitag mehr, ohne dass die entmachteten Islamisten nach dem Mittagsgebet protestieren. Sie wehren sich gegen die Übermacht von Armee und Übergangsregierung.

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Pro-Mursi-Demo in Ägypten (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Diesmal standen die Demonstrationen der Muslimbrüder und ihrer Anhänger ganz im Zeichen des Blutbads in Kairo vor einem Monat. Die Protestmärsche standen unter dem Motto "Loyalität zum Blut der Märtyrer". Soldaten und Polizisten hinderten die Demonstranten mit Straßensperren daran, zum Rabea-al-Adawija-Platz vorzudringen, bei dessen Räumung durch die Sicherheitskräfte am 14. August hunderte Islamisten getötet worden waren. "Nieder mit der Militärmacht", skandierten die Demonstranten.

Aber nicht nur Kairo, sondern auch in mehreren Provinzstädten demonstrierten Tausende Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi gegen die Machtfülle von Armee und Übergangsregierung und forderten, dass Mursi wieder als Staatschef eingesetzt wird. Vereinzelt kam es zu Straßenkämpfen zwischen Demonstranten und ihren politischen Gegnern.

Der den Muslimbrüdern nahestehende Mursi war am 3. Juli vom Militär entmachtet worden. Am 14. August hatten Polizei und Streitkräfte Protestlager der Islamisten vor der Rabea-al-Adawija-Moschee und auf dem Al-Nahdha-Platz mit Gewalt geräumt. Gleichzeitig griffen damals Gegner der Armee Polizeiwachen und christliche Einrichtungen an. An einem Tag starben landesweit mehr als 600 Menschen.

Ausnahmezustand gilt weiter

Am Donnerstag hatte die Übergangsregierung den landesweiten Ausnahmezustand um zwei Monate bis Mitte November verlängert. Dadurch können sich Behörden und Sicherheitskräften weiterhin auf Sonderrechte beim Vorgehen gegen Proteste und Versammlungen stützen.

qu/gmf (dpa, afp, ape)