Charles betont deutsch-britische Partnerschaft
15. November 2020Vor dem Hintergrund der laufenden Verhandlungen zum Brexit, dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, betonte Prinz Charles auf Deutsch: "Wir sind so sehr in die Zukunft des jeweils anderen Landes eingebunden, dass unsere nationalen Interessen - auch wenn sie unterschiedlich sein mögen - immer miteinander verflochten sein werden." Im Plenarsaal des Bundestages in Berlin sagte er weiter, er sei "der festen Überzeugung, dass die zentralen Bande zwischen uns stark bleiben werden." Der Thronfolger ergänzte in seiner Gedenkrede zum Volkstrauertag: "Unsere beiden Länder sind instinktive Problemlöser, die gemeinsam von innovativen und praktischen Lösungen für die Herausforderungen arbeiten, mit denen wir uns auf der Welt konfrontiert sehen."
Charles besuchte mit seiner Ehefrau Camilla Berlin. Das Gedenken für die Opfer der Kriege, von Terrorismus, Extremismus und Antisemitismus zum Volkstrauertag stand in diesem Jahr, 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, im Zeichen der deutsch-britischen Freundschaft.
Charles legte zusammen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und weiteren Vertretern der deutschen Verfassungsorgane Kränze an der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik nieder.
Rede auf Deutsch und Englisch
Prinz Charles hielt seine Rede im Wechsel auf Deutsch und Englisch - auch das war als Geste der Verbundenheit mit dem ehemaligen Kriegsgegner zu werten. Es sei ihm eine große Ehre, wieder einmal nach Deutschland kommen zu dürfen und die starken Bande zwischen den beiden Ländern zu erneuern. Der britische Thronfolger beschwor die Partnerschaft zwischen Großbritannien und Deutschland. "Gemeinsam sind wir eine unverzichtbare Kraft für das Gute in der Welt", sagte der Prinz. Gemeinsam verteidigten beide Länder entschlossen Werte, die man teile - als Verfechter der Menschenrechte und der regelbasierten internationalen Ordnung weltweit.
Charles schlug dabei einen Bogen von der jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte, durch die Großbritannien und Deutschland eng verbunden seien, hin zu den Herausforderungen der jetzigen Zeit. In diesem Zusammenhang sprach er Krisen und Kriege auf der Welt an, aber auch die Weltgesundheit, die Impfstoffentwicklung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und die Themen sauberes Wachstum, erneuerbare Energien, den Schutz der Wälder sowie die Artenvielfalt und den Klimaschutz - auch in Entwicklungsländern. "Diese Krisen rufen uns dazu auf, gemeinsam zu handeln", sagte der Prinz von Wales.
kle/se (dpa, afp, epd, rtr)