1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Postbank schließt mehr als 100 Filialen

20. Mai 2018

Es ist ein Stück des teils gefürchteten, teils geforderten Strukturwandels im Bankgewerbe: Im Gegenzug für das Ende der alten Filialen werden mehr Vertriebscenter geschaffen sowie Geldautomaten aufgestellt.

https://p.dw.com/p/2y2g5
Eine Filiale der Postbank in Bonn (Foto: Imago/R. Unkel)
Bild: Imago/R. Unkel

Die Postbank will bis Ende des Jahres jede zehnte ihrer rund 1000 Filialen schließen. "Am Ende werden es deutlich über 100 in diesem Jahr sein", sagte Postbank-Vorstandsmitglied Susanne Klöß der "Bild am Sonntag". Auf einer internen Streichliste, auf die sich das Blatt beruft, werden insgesamt 72 Standorte in ganz Deutschland aufgeführt.

Postbank-Vorstandsmitglied Susanne Klöß (Foto: picture-alliance/Sven Simon/M. Ossowski)
Vorstandsmitglied Susanne KlößBild: picture-alliance/Sven Simon/M. Ossowski

"Jeder bekommt eine Anschlussbeschäftigung"

Die Filial-Schließungen laufen nach Angaben der Zeitung bereits seit Februar. Viele der betroffenen Filialen gelten als unrentabel. Der Großteil der Mitarbeiter ist dem Bericht zufolge von der Deutschen Post ausgeliehen und soll dorthin zurückkehren. "Unsere Mitarbeiter wechseln zu anderen Standorten, jeder bekommt eine Anschlussbeschäftigung", sagte Klöß dem Blatt. "Wir schließen nicht nur, wir eröffnen auch. Bis Mitte 2019 entstehen insgesamt 50 neue Vertriebscenter, in denen wir auch Beratung für Wertpapiere und Baufinanzierung anbieten. 25 dieser Center gibt es bereits."

"Den Kundenbedürfnissen anpassen"

Die Postbank gehört der Deutschen Bank und soll mit deren Privatkundengeschäft zusammengelegt werden. Klöß sagte, die Filial-Schließungen hätten "mit dem Thema Deutsche Bank nichts zu tun", sondern seien Teil einer langfristigen Strategie. Die Postbank passe ihre "flächendeckende Grundversorgung mit 10.000 Servicepunkten den Kundenbedürfnissen an". Damit sind vor allem Geldautomaten gemeint.

Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, Hans-Walter Peters, hatte Anfang Mai in einem Interview die Erwartung geäußert, dass es bereits in fünf Jahren bis zu einem Viertel weniger Bankfilialen in Deutschland geben werde. Insgesamt gebe es hierzulande derzeit rund 34.000 Filialen - Sparkassen und Genossenschaftsbanken eingeschlossen. Dies sei mehr als in jedem anderen Land Europas und angesichts des harten Wettbewerbs im Bankensektor schwerlich aufrecht zu erhalten, sagte Peters.

sti/hf (afp, dpa, rtr)