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Portugal - Absturz einer Kolonialmacht

27. März 2012

Rund hunderttausend Portugiesen haben in den letzten 4 Jahren ihr Land Richtung Angola verlassen. Sie verlassen ein europäisches Land, das ihnen keine Perspektive mehr bietet. Neben Griechenland und Irland ist Portugal das dritte Euroland, das internationale Finanzhilfen erhält.

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Das Land steckt tief in der Rezession: Die Wachstumsaussichten musste der portugiesische Minister jetzt sogar weiter nach unten korrigieren. (Die portugiesische Wirtschaft wird im laufenden Jahr um 3,3 Prozent (statt 3,0%) schrumpfen.) Der Film zeigt das Leben in Portugal am Beispiel von Rosy und Anthony Almeida. Wir sind in Coimbra, ca. 100 Kilometer von Porto entfernt. Hier leben die Kinder von Jacques und seiner Frau (s. Angola-Beitrag) bei der Oma, Rosy Almeida. Ihre Mutter aus Angola sehen sie meistens nur auf dem Bildschirm, via Skype. 30 Jahre lang war Rosys Mann Anthony Geschäftsführer einer Tankstelle. 1200 Euro bezieht er heute als Ruhestandsgeld. Hinzu kommen knapp 500 Euro, Rosys Mindestrente. Von diesem Geld müssen sie demnächst Steuern abgeben. Immer mehr Medikamente selbst bezahlen. Das alles bei steigenden Lebenshaltungskosten. Jeden Tag neue Ankündigungen in den Nachrichten. Sparmaßnahmen von der Regierung. Von ihrer Tochter aus Angola bekommen die Großeltern regelmäßig Geld geschickt. So funktioniert das jetzt: die jungen Emigranten unterstützen ihre Eltern. Übernehmen die Aufgabe, die der Staat nicht mehr leisten kann. "Portugal hat keine guten Lebensbedingungen mehr. Man kann hier kaum noch eine Familie ernähren. Aber trotzdem ist es nicht gut, dass so viele Junge weggehen müssen. Weg von der Familie - das ist schlimm. Vor allem wegen der Kinder."