Polizei-Prügelopfer Rodney King tot
17. Juni 2012Nach Angaben der Polizei von Rialto unweit von Los Angeles wurde der 47-Jährige leblos in seinem Swimmingpool entdeckt und wenig später für tot erklärt. Auf den ersten Blick weise nichts auf ein Verbrechen hin, sagte ein Polizeisprecher. Eine Autopsie solle nun die genaue Todesursache klären.
Die Bilder gingen um die Welt
King wurde im März 1991 wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung gestoppt. Vier Beamte prügelten den Schwarzen nieder, traten ihn und feuerten mit einer Schreckschusspistole auf ihn. Ein Passant filmte das Geschehen und reichte die Aufnahmen an einen Fernsehsender weiter. Die Bilder gingen um die Welt und sorgten für helle Empörung. Eine Verurteilung der Beamten schien sicher, doch dann wurde das Verfahren in den mehrheitlich von Weißen bewohnten Vorort Simi Valley verlegt. Im April 1992 sprach eine Jury, der kein Schwarzer angehörte, drei Polizisten frei. Das Verfahren gegen den vierten platzte.
Nach dem Freispruch gingen rund 100.000 wütende Bürger in Los Angeles auf die Straße. Es kam zu gewaltsamen Ausschreitungen, die in South Los Angeles ihren Anfang nahmen. Die Polizei bekam die Krawalle nicht in den Griff, innerhalb von drei Tagen kamen 55 Menschen ums Leben, mehr als 2000 wurden verletzt. Erst durch das Eingreifen der Armee kehrte Ruhe ein.
In den zwei Jahrzehnten, seit sein Name zum Synonym für die Unruhen wurde, wurde King mehrfach festgenommen, meist im Zusammenhang mit Alkohol. Später wurde er Manager bei einer Plattenfirma und trat in der Reality-Show "Celebrity Rehab" auf. Anlässlich des Jahrestags im April veröffentlichte er seine Autobiographie.
pg/sti (dpa, rtre, afpe)