Art Basel startet
13. Juni 2018Flüchtlinge, Amokläufe in den USA, "MeToo"… auf der diesjährigen Art Basel sind die großen Themen der letzten Jahre deutlich vertreten. In seiner Videoinstallation "Incoming" zeigt der irische Fotograf Richard Mosse mit einer Wärmebildkamera aufgenommene Rettungsaktionen sowie die Lebensbedingungen von Migranten.
Mehr Galerien im Besitz von Frauen
Der US-Künstler Robert Longo spielt mit seiner Installation "Death Star II" (unser Bild oben) auf die steigende Zahl der Amokläufe und Massenschießereien in seiner Heimat an: 40.000 glänzende Patronen formen einen Planeten - und sind direkt auf den Betrachter des Kunstwerks gerichtet. Noch vor der Eröffnung der Art Basel wurde "Death Star II" für 1,5 Millionen Euro verkauft.
Auch die "MeToo"-Debatte ist in Basel angekommen, wie das "Talks"-Programm zeigt. So findet unter anderem eine Gesprächsrunde zum Thema Seximus in der Kunstwelt statt. Laut Messedirektor Marc Spiegler befinde sich die Kunstwelt im Wandel: 30 Prozent der auf der Messe vertretenen Galerien seien im Besitz von Frauen, erläuterte der 50-Jährige gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Politische Kunst hoch im Kurs
Auf der Messe seien viele politische Statements zu finden, sagt Spiegler. Noch vor zwei Jahren wurde auf der alljährlichen Pressekonferenz dagegen noch kaum über Politik geredet. Ob das Comeback der kritischen Kunst nur ein vorübergehender Hype oder tatsächlich ein nachhaltiger Trend ist, wird sich zeigen.
Am 12. und 13. Juni war die Art Basel nur für geladene Gäste zugänglich - vom 14. bis zum 17. Juni öffnet sie ihre Tore dann auch für die Öffentlichkeit. Rund 4000 Künstler werden gezeigt, darunter Klassiker der Moderne und Stars der zeitgenössischen Szene wie Ai Weiwei, Jeff Koons und Damien Hirst.
pj/nf (dpa/artbasel.com)