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Polen gedenkt der Opfer von Smoleńsk

10. April 2015

Fünf Jahre nach dem Unglück von Smoleńsk hat Polen an die Opfer erinnert. Beim Absturz einer Regierungsmaschine starben damals 96 Menschen. Unter ihnen auch Polens damaliger Präsident.

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Zum 5. Jahrestag der Flugzeugkatastrophe bei Smoleńsk gedenkt Polen der Opfer. An der Gedenkstätte legt Polens Präsident Komorowski einen Kranz nieder (Foto: EPA/PAWEL SUPERNAK)
Polens Präsident Komorowski (rechts) lässt an der Gedenkstätte der Absturzopfer von Smoleńsk einen Kranz niederlegenBild: picture-alliance/dpa/P. Supernak

Polens heutiges Staatsoberhaupt Bronislaw Komorowski und Regierungschefin Eva Kopacz nahmen an einer zentralen Gedenkfeier auf dem Militärfriedhof Powazki in der polnischen Hauptstadt Warschau teil. Er hoffe, dass das Gedenken die polnische Gesellschaft einen könne, sagte Komorowski in einem Rundfunkinterview. Bei der Feier wurden die Namen derer vorgelesen, die bei dem Landeanflug der Tupolew 154M ums Leben kamen, unter ihnen mehrere Regierungsmitglieder, Parlamentsabgeordnete und hohe Militärs. Anschließend wurde ihrer mit einer Schweigeminute gedacht. Eine kleine polnische Regierungsdelegation reiste zudem an den Unglücksort in Russland, um dort Kränze niederzulegen.

PiS von Mordanschlag überzeugt

Die Ermittlungen zum Absturz dauern auch fünf Jahre nach dem Unglück noch an - und sorgen für Debatten. Die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), deren Vorsitzender Jaroslaw Kaczynski, der Zwillingsbruder des verunglückten Präsidenten ist, organisierte eine eigene Gedenkfeier vor dem Präsidentenpalast. Viele Anhänger der Partei sind davon überzeugt, dass der Flugzeugabsturz ein Mordanschlag auf den polnischen Präsidenten war.

In Polen gedenken Menschen den Opfern des Flugzeugsunglücks von Smoleńsk (Foto: EPA/JAKUB KAMINSKI)
Vor dem Präsidentenpalast in Warschau gedenken Menschen der AbsturzopferBild: picture-alliance/dpa/J. Kaminski

Zerstrittene Ermittler

Die polnischen und russischen Untersuchungskommissionen des Absturzes sind sich einig, dass das Unglück vor allem auf Pilotenfehler im dichten Nebel von Smoleńsk zurückzuführen ist. Beide Seiten werfen sich jedoch vor, Akten zu dem Absturz zurückzuhalten.

Der Chef der Warschauer Militärstaatsanwaltschaft, Ireneusz Szelag, sieht auch Hinweise auf eine Mitschuld der russischen Fluglotsen. Ermittler in Moskau werfen den Behörden in Warschau schwere Versäumnisse vor. Die polnische Militärstaatsanwaltschaft, die ebenfalls ermittelt, weist die Vorwürfe zurück.

Für Ärger sorgt auch das Flugzeugwrack: Polen fordert die Übergabe der zerstörten Maschine. Die russischen Behörden wollen dieses erst an Polen übergeben, wenn ihre Untersuchungen abgeschlossen sind.

sp/as (dpa)