Polarlichter: Mystisches Spektakel am Himmel

Giftgrün färbte sich der Nachthimmel über Washtucna im US-Bundesstaat Washington. Am Sonntagabend hatte die US-Wetterbehörde NOAA auf den heftigen Sonnensturm hingewiesen, der für das stimmungsvolle Nachtbild verantwortlich war. Auch in Europa und Asien gab es zahlreiche Sichtungen.

In den Polarregionen sind die Lichtphänomene nicht ungewöhnlich, doch auf der deutschen Ostsee-Insel Usedom ein denkwürdiges Spektakel. Die leuchtenden Farben im Nachthimmel entstehen durch elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds, die auf die oberen Schichten der Atmosphäre prallen.

Übrigens: Dieses Farbspektakel lässt sich nicht nur im Norden beobachten. Neben den sogenannten Nordlichtern (Aurora Borealis), gibt es auch Südlichter (Aurora Australis), wie sie auch hier am Lake Ellesmere in Australien mit minutenlanger Belichtung eingefangen werden.

In Berlin sah man von den rauschenden Farben nur noch einen Schimmer - die Lichtverschmutzung ist zu hoch. In den kommenden Jahren sollte man dennoch öfter mal gen Himmel schauen: Der aktuelle Sonnenzyklus erreicht laut Experten 2024 und 2025 seinen Höhepunkt, Ausbrüche nehmen dann zu. Polarlichter - oder zumindest Schimmer - können in der gemäßigten Zone in dieser Zeit etwas öfter zu sehen sein.

In Finnland sind Nordlichter keine Seltenheit. Bevor sie wissenschaftlich erklärt werden konnten, rankten sich Legenden um die fantastischen Lichter. Die Samen, Skandinaviens indigene Einwohner, sahen Unglück und Geister in dem geheimnisvollen Leuchten. Sie verboten, den Kindern auf die Straße zu gehen und warteten schweigend, bis die - so der Glaube - Toten sich wieder zur Ruhe gelegt hatten.

Der St. Mary Leuchtturm in Whitley Bay an Englands Küste leuchtet hell vor den Regenbogenfarben der Aurora Borealis. Die Lichter erscheinen grün, rot und manchmal auch violett bis blau. Die Wahrnehmung der Farben kann durch die geringe Lichtintensität durchaus individuell und unterschiedlich sein.