Pleite für Sting-Musical
6. Januar 2015Trotz hohen persönlichen Einsatzes konnte auch der Starruhm von Sting den Misserfolg seines ersten Musicals nicht abwenden. Nach nur vier Monaten Spielzeit wird am 24. Januar der Vorhang an der Broadway-Bühne zum letzten Mal hochgehen, berichtet die Zeitung "New York Times" am Dienstag (6.12.) - unter Berufung auf das Management.
Die Pleite ist eine makabre Spiegelung des künstlerischen Inhalts. Das Musical von Sting (63) handelt von Arbeitern einer Werft, die nach der Pleite des Unternehmens geschlossen wird. Trotzdem wollen sie ein neues Schiff bauen und nochmal ihr ganzes Können zeigen. Ein biografischer Stoff: Sting ist in Newcastle in direkter Nachbarschaft zu einer großen britischen Werft aufgewachsen und kennt die Arbeiterwelt aus eigenem Erleben.
Stück erleidet Schiffbruch
Stings Debüt am renommierten New Yorker Broadway war mit Spannung erwartet worden. Das Schreiben an diesem Stoff hatte für Sting auch eine therapeutische Komponente, hatte er im Vorfeld erzählt. Damit konnte er endlich seine jahrelange Schreibblockade überwinden. Aber auch der prominente Name war kein Rettungsanker für das Stück. Die Kartenverkäufe waren von Anfang an enttäuschend, das finanzielle Desaster war abzusehen.
Auch die Ankündigung von Sting, in acht Vorstellungen persönlich mitzuspielen, konnten an der drohenden Pleite nichts ändern. Die Broadway-Besucher nahmen das Stück nicht an, die Kritiken waren mäßig. Bei Anfangsinvestitionen von 15 Millionen Dollar kam das Musical "The Last Ship" nach den wochenlang niedrigen Zuschauerzahlen nicht aus den roten Zahlen raus. Die aufwendige Produktion verschlang pro Woche noch zusätzlich 75.000 Dollar (etwa 60.000 Euro), die durch die Einnahmen nicht gedeckt wurden.
Der Sänger, mit bürgerlichem Namen Gordon Sumner, hatte die Schwierigkeiten schon geahnt. "Es war immer klar, dass es nicht leicht wird", sagte er im Dezember. "Ich habe nicht erwartet, dass es ein sicherer Gewinner ist." Das Buch hatten Pulitzer-Preis-Gewinner Brian Yorkey und Tony-Gewinner John Logan verfasst, die Regie führt der ebenfalls preisgekrönte Joe Mantello.
hm/suc (dpa, AP)