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Pleite, aber begehrt: Air Berlin

20. August 2017

Zunächst hieß es, die Sache sei für den Marktführer Lufthansa eigentlich klar. Nun ist nichts mehr klar: Die Fluggesellschaft Air Berlin, der das Geld nach dem Rückzug des Großaktionärs ausgeht, ist gefragt.

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Lufthansa und Air Berlin
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin gibt - oder gab - es offenbar deutlich mehr Interessenten als bisher bekannt. "Wir haben mit mehr als zehn Interessenten gesprochen, darunter mit mehreren Fluglinien", sagte Vorstandschef Thomas Winkelmann der Zeitung "Bild am Sonntag". Die Gespräche würden am Wochenende und in der kommenden Woche weitergeführt. Ein Komplettverkauf sei unwahrscheinlich. "Es wird nicht einen, sondern zwei oder drei Käufer geben." Die Begründung: Die Geschäftsbereiche Langstrecken, Geschäftsflüge und Urlaubsreisen seien zu unterschiedlich.

Easyjet, Tuifly, Condor ... oder doch LH?

Nach eigenen Angaben wird aktuell mit der Lufthansa und zwei weiteren Unternehmen konkret verhandelt. Als Interessenten gelten die britische Billiglinie Easyjet, Tuifly sowie die Thomas-Cook-Tochter Condor. Die Verhandlungen hatten dem Vernehmen nach am Freitag begonnen und sollen schon bald beendet werden. Am vergangenen Dienstag hatte die Air-Berlin-Spitze Insolvenz beantragt, nachdem der Großaktionär und Partner Etihad der Fluggesellschaft die finanzielle Unterstützung entzogen hatte.

Für Manager Winkelmann ist bei den Verhandlungen Eile geboten. Einen Verkauf im bisher genannten Zeitfenster bis November ist aus seiner Sicht zu spät. "Wir wollen den Verkauf spätestens im September abschließen. Sonst schwindet das Vertrauen der Kunden in die Airline", sagte er. Das kann man - mit Blick auf manche Verärgerungen über Verspätungen - durchaus sagen.

ml/qu (rtr, dpa)