Pinterest will an die Börse
23. März 2019Das Start-up aus San Francisco will seine Aktien unter dem Tickerkürzel "PINS" an der New Yorker Stock Exchange listen lassen. Das geht aus dem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Wertpapierprospekt hervor. Am Markt wird mit einer Gesamtbewertung des Unternehmens von zwölf Milliarden Dollar gerechnet. Pinterest, 2010 gegründet, hat derzeit etwa 265 Millionen aktive Nutzer.
Erstmals legte die Online-Fotoplattform mit ihrem Antrag zum Börsengang auch ihre Geschäftszahlen offen: 2018 stieg demnach der Umsatz im Jahresvergleich um 60 Prozent auf 755,9 Millionen Dollar. Pinterest schreibt rote Zahlen, der Verlust verringerte sich jedoch verglichen mit dem Jahr zuvor von 130 Millionen Dollar auf 63 Millionen Dollar (56 Millionen Euro).
Visuelle Suchmaschine
Bei dem Fotodienst können Nutzer Bilder als sogenannte Pins gemäß ihren Interessen in Sammlungen speichern und diese mit anderen teilen. Pinterest versteht sich auch als visuelle Suchmaschine, bei der man Ideen zu Themen wie Wohnungseinrichtung, Mode oder Urlaub finden kann.
Geld nimmt die US-Firma vor allem durch Werbeanzeigen ein. Das gängige Werbeformat sind bezahlte Pins, die Pinterest-Nutzern angezeigt werden. Das können sowohl Fotos als auch Bildergalerien und Videos sein. Über Links an den Pins können Marken die Nutzer auf ihre Internetseiten leiten. Die Anzeigen hatte Pinterest zunächst in den USA eingeführt und in Europa nur in Frankreich verfügbar gemacht. Derzeit folgen neben Deutschland auch Österreich, Spanien und Italien.
Zeitpunkt des Börsengangs noch unklar
Wann der Börsengang stattfinden soll, blieb offen. Auch zur Menge und zum Preis der Aktien gab es bislang keine Informationen. Mit dem Erlös aus der Neuemission will das Unternehmen laut früheren Angaben weiter in maschinelles Lernen (der "künstlichen" Generierung von Wissen aus Erfahrung) und in visuelle Suchtechnologien investieren.
Auch andere prominente Firmen planen für dieses Jahr den Gang an die Wall Street. Unter ihnen sind etwa der Fahrdienst Uber, dessen Konkurrent Lyft und der Ferienwohnungen-Vermittler AirBnB. Am Donnerstag war der Jeanshersteller Levi Strauss nach 30-jähriger Abwesenheit an die New Yorker Börse zurückgekehrt.
se/mak (rtr, dpa, afp)