Pilotenstreiks reißen Loch in Lufthansa-Etat
1. Oktober 2014"Die drei Streiktage im Frühjahr haben uns 60 Millionen Euro gekostet und die letzten fünf Streiktage haben sicher erneut einen zweistelligen Millionenschaden verursacht", sagte Bettina Volkens, Personal-Vorstand der Lufthansa der "Bild-Zeitung".
Partnerschaft sieht anders aus, klagt die Lufthansa
Volkens forderte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. "Wir wollen zunächst einmal mit der Piloten-Gewerkschaft Cockpit verhandeln. Doch für Gespräche muss auch die Gewerkschaft zu Kompromissen bereit sein. Das ist derzeit überhaupt nicht der Fall. Was Cockpit macht, hat mit fairer Sozialpartnerschaft nichts zu tun", ergänzte sie. "Wir müssen so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zurückkehren, am liebsten sofort. Ich bin für Cockpit rund um die Uhr erreichbar", sagte Volkens.
Die Lufthansa verlangte zugleich eine gesetzliche Beschneidung der Spartengewerkschaften. "Ein Gesetz zur Tarifeinheit auf den Weg zu bringen, wäre für die deutsche Wirtschaft wichtig," sagte Volkens. Zudem sieht sie die Notwendigkeit für "verfassungskonforme Spielregeln, mit denen sichergestellt wird, dass ein Unternehmen nicht ständig von verschiedenen Spartengewerkschaften bestreikt werden kann. Die Politik ist gefordert, schnell zu handeln."
Zum fünften Mal gestreikt
Die Pilotenvereinigung Cockpit hatte am Dienstag im Kampf für eine bessere Bezahlung und die Beibehaltung der Frührenten-Regelung zum fünften Mal gestreikt. Mit ihrer jüngsten Arbeitsniederlegung verhinderten die Flugkapitäne 25 von insgesamt 57 Langstreckenflügen, wie eine Lufthansa-Sprecherin sagte. Rund 20.000 Passagiere waren betroffen. Der Ausstand dauerte 15 Stunden.
Für diesen Mittwoch erwartet die größte deutsche Airline wieder einen weitgehend normalen Betrieb. Eine Kompromisslösung in dem Tarifkonflikt zeichnet sich bislang aber nicht ab.
haz/qu (dpa, rtr)