Pilgern, Opfern, Feiern
In Saudi-Arabien hat die Hadsch, die Pilgerfahrt zu den heiligen Stätten des Islam, begonnen. Zugleich feiern Muslime weltweit das Opferfest. Die Festivitäten fallen Corona-bedingt teils bescheidener aus als üblich.
Viel Platz an der Kaaba
Wo sonst unzählige muslimische Gläubige aus aller Welt dicht an dicht die Kaaba in Mekka, das zentrale Heiligtum des Islam, umkreisen, geht in diesem Jahr nur eine überschaubare Anzahl von Pilgern der Andacht nach. Pandemiebedingt haben die saudischen Behörden die Zahl der Pilger auf 60.000 Personen begrenzt. Teilnehmen dürfen nur Gläubige mit Wohnsitz in Saudi-Arabien.
Das große Fegen
Die Hadsch zählt im Leben von strenggläubigen Muslimen zu den bedeutendsten Pflichten, die der Glaube ihm oder ihr auferlegt. Entsprechend würdig geht es bei der Organisation der Pilgerfahrt zu. Kurz vor Beginn hatten Arbeiter noch einmal gründlich den Platz rund um die Kaaba gereinigt.
Virus und Glaube
Inzwischen fast schon Routine: die pandemiebedingten Sicherheitsvorkehrungen. Routiniert wappnen sich die Pilger unter anderem durch einen Mundschutz gegen das Coronavirus. Teilnehmen dürfen nur vollständig Geimpfte - das sind in Saudi-Arabien bislang rund 12 Prozent der Bevölkerung.
Teure Tiere
Zum Höhepunkt der Hadsch feiern Muslime das Opferfest - wie hier in Nigeria. Dabei gedenken sie dem Propheten Ibrahim (Abraham). Dieser sollte laut Überlieferung auf Befehl Gottes seinen Sohn opfern - aber Gott erließ ihm in letzter Minute den Treueweis. Stattdessen wurde ein Lamm geopfert. Für Opfertiere, deren Fleisch teils an Bedürftige verteilt wird, greifen viele Gläubige tief in die Taschen.
Symbolik der roten Hörner
Auf diesem Bild bemalt ein Händler aus Bangladesch die Hörner seiner Tiere mit roter Farbe. Das Rot erinnert an das Blut, das mit dem Opfer verbunden ist. Für die Tiere bleibt es allerdings nicht bei der Symbolik: Wie die Tradition es vorsieht, werden sie zum Fest tatsächlich geschlachtet.
Schlachtung gemäß Tradition
Die Opfertiere werden - wie auf diesem Archivbild aus der türkischen Stadt Adiyaman - nach islamischer Tradition geschlachtet. Das so genannte Schächten - dabei wird dem Tier bei lebendigem Leib die Kehle durchgeschnitten - ist in Teilen Europas freilich umstritten, Tierschützer üben regelmäßig Kritik. In Deutschland ist das Schächten zum Beispiel nur erlaubt, wenn das Tier zuvor betäubt wurde.
Grund zur Freude
Das Opferfest ist für viele Muslime aber vor allem ein Fest der Freude - und vor allem ein bei Jung und Alt beliebtes Familienfest, wie dieses Archivbild eines muslimischen Vaters und seiner Tochter vor der Kulisse des Jerusalemer Felsendoms gut zum Ausdruck bringt. Der Schnappschuss entstand dort vor drei Jahren beim Opferfest 2018.