"Philae" findet organische Verbindungen
Die kurze Arbeit von "Philae" hat sich gelohnt: Die Messgeräte haben organische Verbindungen auf dem Kometen "Tschuri" nachgewiesen. "Rosetta" bereitet sich inzwischen auf ein waghalsiges Flugmanöver vor.
"Rosetta" schaut genau hin
"Rosetta" soll Ende Januar mit "Tschuri" auf Tuchfühlung gehen. Statt den 30 Kilometern Sicherheitsabstand zum Kometen wird die Sonde dann bis auf fünf Kilometer nahe kommen. Ziel des Manövers ist es, noch detailliertere Fotos von der Kometenoberfläche zu schießen.
"Philae" hat Mission erfüllt
"Philaes" Batterien haben schlapp gemacht. Zwei Tage nach der spektakulären Landung auf dem Kometen "Tschuri" schaltete der Lander seine Instrumente ab. Zuvor war es dem Bodenpersonal noch einmal gelungen, mit "Philae" zu kommunizieren. Alle wissenschaftlichen Daten seien erfolgreich heruntergeladen worden, teilte die Weltraumagentur ESA in ihrer Twitter-Botschaft mit.
"Philae" fotografiert und bohrt
Schon kurz nach Abkopplung der Raumsonde machte "Philae" das erste Foto - und sendete es zur Erde. Inzwischen wurde trotz etwaiger Risiken ein Bohrer ausgefahren. Dieser konnte die Temperatur und die Widerstandskraft des Bodens messen und sogar erfolgreich Proben entnehmen. Ein Messgerät konnte in den Gasen um "Tschuri" organische Verbindungen nachweisen!
Ist "Philae" fest verankert?
Aber steht "Philae" auf "Tschuri" auch wirklich sicher? Eigentlich sollte sich der Forschungsroboter unmittelbar nach der Landung mit Harpunen verankern. Aber beide Harpunen lösten sich nicht. Nach zwei 'Hüpfern' steht der Lander momentan auf einer von Felsen umgebenen Position - kein idealer Standort. Ob und wie er von dort wegbewegt werden kann, diskutieren die Wissenschaftler derzeit noch.
Eine lange Reise
Zehn Jahre ist "Philae" mit "Rosetta" durchs All geflogen, bevor der Lander zur Kometenlandung ansetzte. Und auch wenn "Philae" in den Weiten des Weltraums klein aussieht, darf man ihn nicht unterschätzen: 100 Kilogramm bringt er auf die Waage. Seine Aufgabe ist ebenfalls gewaltig: Die von ihm gesammelten Informationen sollen zum Verständnis der Entstehung unseres Sonnensystems beitragen.
Ein historischer Moment
Graue Box auf grauem Felsen - dieses Bild sieht vielleicht nicht nach viel aus, aber es steht für einen der größten Erfolge in der Geschichte der Europäischen Raumfahrt: "Philae" erreichte seinen Zielkometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, kurz "Tschuri", am Mittwochnachmittag, um 17:03 Uhr. Ein Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt.
Freudentaumel im Kontrollzentrum
"Die ESA und die Partner der "Rosetta"-Mission haben heute etwas Außerordentliches geleistet", freute sich ESA-Direktor Jean-Jacues Dordain am Mittwoch. Die erste Begeisterungswelle erreichte das Kontrollzentrum in Darmstadt nach der erfolgreichen Abkopplung "Philaes" von "Rosetta". Nach sieben Stunden Wartezeit erreichte dann die ersehnte Nachricht die Erde: "Philae" hat seinen Kometen erreicht!
Eine Frage der Perspektive
Der Komet, auf dem "Philae" gelandet ist, erscheint riesig. Vergleicht man ihn aber mit einer Stadt wie London, sieht man, wie klein er in Wirklichkeit ist. Er bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 135.000 Stundenkilometer durchs All, und "Rosetta" ist 6,4 Billionen Kilometer gereist, um ihren Kometen zu erreichen - da wird einem erst klar, was für ein einzigartiger Erfolg diese Landung war.