Petros Markaris: „Der Patient liegt im Sterbebett“
9. Juli 2015Im Interview der Deutschen Welle sagte Markaris: „Wenn sich die Verhandlungen ohne Ergebnis weiter hinziehen, werden die Folgen für Griechenland und die griechische Wirtschaft viel verheerender sein. Das muss ein Ende finden."
Markaris weiter: „Wir brauchen dringend eine Atempause. Die EU ist auf einen Grexit vorbereitet, wir in Griechenland sind es nicht. Ohne einen griechischen Plan als Diskussionsbasis glaube ich, wird die EU am Sonntag sagen: 'Jetzt ist Schluss'.“
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras müsse jetzt einen diskussionswürdigen Vorschlag vorlegen. „Die Europäer zeigen sich sehr streng. Aber wenn dieser Vorschlag oder das Angebot der griechischen Regierung eine Basis bilden, könnte man mit einigen Eingriffen eine kurzfristige Lösung finden“, so der 78-jährige in Athen lebende Krimi-Autor und Volkswirtschaftler, der 2013 mit der Goethe-Medaille des Goethe-Instituts ausgezeichnet worden war.
Der Grexit sei keine Option. „Das wäre eine Rückkehr in die Drachme mit einer total lahmliegenden Wirtschaft. Mit einem Land, das noch nicht weiß, was das wirklich bedeuten würde. Vor allem die ärmeren Schichten und Kleinbürger würden massiv unter der Inflation leiden.“
9. Juli 2015