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Peter Handke will nie mehr öffentlich auftreten

18. Juni 2003
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Der österreichische Schriftsteller Peter Handke (60) will nie mehr öffentlich auftreten. In seiner Dankesrede zur Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Salzburg sagte Handke am Mittwoch (18. Juni 2003): "Das ist das letzte Mal, dass ich mein Idiotentum öffentlich zeige." In der Antike hätten die Idioten abseits der Stadt gelebt. Heute stünden dagegen viele Idioten in der Öffentlichkeit. Er wolle nicht länger ein Idiot sein und niemals wieder in der Öffentlichkeit auftreten.

Die philosophische Fakultät der Universität Salzburg verlieh dem erfolgreichen Autor das Ehrendoktorat für seine Verdienste um die Wissenschaft und Kunst. Der Salzburger Germanist Adolf Haslinger bezeichnete Handke in seiner Laudatio als einen Schriftsteller, der einen neuen Blick auf die Dinge fordere. Seine Erzählkunst schaffe neue Zusammenhänge auf Grund tiefer innerer Erlebnisse. Unscheinbares, Kleines, Nebensächlichkeiten erschienen bei Handke in neuer Form und Gestalt.

Handke hatte von 1979 bis 1987 in Salzburg gelebt und dort Werke wie "Nachmittag eines Schriftstellers" und "Die Abwesenheit" verfasst. Der Autor schloss seine Dankesrede mit den Worten: "Ab jetzt könnt ihr mich vor Gericht bringen, wenn ich noch einmal im Leben öffentlich auftreten soll."