Beistand gegen das "russische Schreckgespenst"
31. Juli 2017"Wir sind bei Euch" - so lautete die Botschaft, die US-Vizepräsident Mike Pence den baltischen Staaten vermittelte. Im estnischen Tallinn sprach er unter anderem vor Soldaten der USA und des von Großbritannien geführten NATO-Bataillons. In seiner Rede garantierte er: "Wir stehen an der Seite der Menschen und Völker Estlands, Lettlands und Litauens. Und wir werden das immer tun".
Washington stehe fest hinter Artikel 5 des NATO-Vertrags, in dem sich die Mitglieder für den Fall eines Angriffs gegenseitigen Beistand zusichern, betonte Pence. Eine starke und vereinte NATO sei "heute notwendiger als an irgendeinem Punkt seit dem Zusammenbruch des Kommunismus". Die größte Bedrohung sei dabei das "Schreckgespenst" einer russischen Aggression.
In der estnischen Hauptstadt Tallinn traf sich der US-Vize auch mit den Staatschefs der drei baltischen Staaten. Im Anschluss versicherte Pence: "Unter Präsident Donald Trump lehnt Amerika jeglichen Versuch ab, Gewalt, Drohungen, Einschüchterung oder unheilvollen Einfluss auf die baltischen Staaten oder gegen irgendeinen unserer Verbündeten auszuüben."
Bollwerk gegen Russland
Vor dem Treffen hatte Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite erklärt, die USA würde ihre Präsenz in dem Baltenstaat während eines anstehenden russischen Militärmanövers erhöhen. Russland will die Übung im September gemeinsam mit Weißrussland an der Westgrenze zu den drei baltischen NATO-Staaten abhalten.
Estland, Lettland und Litauen sorgen sich angesichts des andauernden Ukraine-Konflikts um ihre Sicherheit. Zur Abschreckung Russlands haben die USA daher seit 2014 Einheiten dort stationiert. Auch die NATO hat ihre Präsenz an der Ostflanke des Militärbündnisses verstärkt.
Grybauskaite begrüßte auch die jüngst vom US-Senat verabschiedeten Sanktionen gegen Russland, die vor allem den Energiesektor betreffen. "Russland hat Energieprojekte immer als Werkzeuge des Einflusses, als Werkzeuge der Unterdrückung und als Werkzeuge der Manipulation eingesetzt", erklärte die litauische Politikerin.
nin/uh (dpa, afp)