US-Botschaft in Jerusalem schon Ende 2019
22. Januar 2018Der Israel-Besuch von US-Vizepräsident Mike Pence steht unter dem Eindruck der umstrittenen Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen. Pence Ankündigung, dass die US-Botschaft schon bis Ende 2019 von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt werde, belastet das angespannte Verhältnis der Amerikaner zu den Palästinensern. Pence forderte die Palästinenser jedoch auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Frieden kann nur durch Dialog entstehen", so der Vizepräsident.
In Israel wurden die Botschaftsverlegung und die damit verbundene Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt begrüßt. Regierungschef Benjamin Netanjahu stufte sie als wichtigsten Moment in der Geschichte des Zionismus ein. Er dankte Pence für seine Unterstützung. Das Bündnis zwischen Israel und den USA sei so stark wie nie zuvor, so Netanjahu.
Widerstand von arabischen Parlamentariern
Bei dem Besuch von Pence in der Knesset ist es zu heftigen Protesten arabischer Parlamentarier gekommen, sie hatten im Vorfeld angekündigt, die Rede zu boykottieren. Die Einlassungen von Pence seien "ein weiterer Nagel in den Sarg für Frieden und eine schändliche Unterstützung für Annektierung, Kolonisierung und die andauernde Besetzung Palästinas", hieß es in einer Stellungnahme.
fab/sam (dpa, afpe)