Pekka Haavisto: Verhandlungen im Sudan wieder denkbar
30. November 2006Der EU-Sonderbeauftragte für den Sudan, Pekka Haavisto, ist „zuversichtlich, die sudanesische Regierung und einzelne Rebellengruppen wieder an den Verhandlungstisch zu holen“. Das sagte der finnische EU-Politiker in einem Interview von DW-WORLD.DE. Die Regierung Sudans denke offenbar über eine politische Lösung nach und habe die von den UN angebotene technische Unterstützung unter bestimmten Bedingungen akzeptiert. Mitte November hatte UN-Generalsekretär Kofi Annan dem Sudan einen Kompromiss vorgeschlagen, der neben der technischen Hilfe eine gemeinsam von den UN und der Afrikanischen Union (AU) geführte Friedenstruppe vorsieht. Eine offizielle Antwort der sudanesischen Regierung steht noch aus.
„Wenn die Regierung in Kharthum den UN-Vorschlag endgültig ablehnt, sind wir an einem toten Punkt angekommen. Die AU hat nicht genug finanzielle Mittel und weiß, dass sie mit ihrer jetzigen Struktur nicht alle ihre Auf¬gaben erfüllen kann“, sagte Havisto der Deutschen Welle. Die EU habe dem Sudan klar gemacht, „dass wir die humanitäre Katastrophe stoppen wollen und den Konflikt in Darfur nicht vergessen werden. Wir werden die Menschen dort nicht vergessen.“ Es handele sich nach wie vor um eine „sehr komplexe Friedensmission“, zumal der Konflikt auch zu Gewalttaten zwischen verschiedenen Rebellengruppen führe. Haavisto: „Die AU hat nicht genug Kapazitäten für schnelle Aktionen, beispielsweise Hubschrauber und Flugzeuge in Kampfgebiete zu schicken. Nach Ansicht der EU „hat nur die UN mit ihren Soldaten die Erfahrung für solche Einsätze“. Haavisto: „Wir haben Kofi Annan versichert, dass wir bereit sind, die UN-Friedenstruppe für Darfur in jeder Weise zu unterstützen.“
30. November 2006
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