Peking: Surfskating trendet bei Frauen im Lockdown
Während der Lockdowns haben Frauen in Peking das Surfskating für sich entdeckt. Der Sport ist zu einem regelrechten Hype avanciert. Vielen Menschen verbinden mit ihm ein Gefühl von Freiheit.
Ein Stück Freiheit im Lockdown
In sozialen Medien stieß Mina Zhao (rechts) aus Peking auf das sogenannte Surfskating: eine anfängerfreundliche Art des Skateboardings mit besonders einfach zu lenkenden Brettern. Schnell begeistert sie sich dafür, fühlte sie sich während COVID-19-Lockdowns doch wie eingesperrt - auch weil praktisch alle öffentlichen Einrichtungen inklusive Fitnessstudios und Parks geschlossen waren.
Der Hype bringt Bares
Wie sehr das Skaten zum Trend wird, zeigen nicht nur die sprunghaft gestiegenen Online-Suchanfragen in China nach Skateboarding und Surfskating. In einer der fünf Pekinger Skateboard-Filialen von Burning Ice erklärt ein Filialleiter, auch die Umsätze seien in diesem Jahr um rund 300 Prozent gestiegen.
Freies Training
Einmal in der Woche gibt es eine kostenfreie Trainingseinheit auf dem Asphalt vor dem National Sports Stadium in Peking. Hier hat man viel Platz zum zu Üben und Trainieren. Immer mehr Kinder und Frauen schließen sich dem Trend an. Auch die 40-jährige Mina Zhao hat bereits andere von ihrem neuen Hobby überzeugt.
Treffpunkt für Jung und Alt
Die neunjährige Zhang Qianqian ist eines der Juniormitglieder der Beijing Girls Surfskating Community. Hier befährt sie einen sogenannten Pumptrack: einen künstlichen Kurs, den man allein durch auf- und abbewegen des Körpers bewältigen kann. Hier treffen sich Jung und Alt, um zu skaten und sich auch im Lockdown wieder etwas freier zu fühlen.
Wieder wie ein Teenager fühlen
Chen Yanni, 29, arbeitet in der IT-Branche. Bei ihr sei das Surfskaten in kürzester Zeit zu einer regelrechten Sucht geworden, erzählt sie: "Man fühlt sich so frei", sagt Chen. "Und dann ist da dieses Gefühl, dass ich auf die 30 zugehe, mich aber plötzlich sehr jung fühle. Ich liebe dieses Gefühl. Es ist, als wäre ich wieder ein Teenager."
Selbstfindung und Spaß
Auch für Mina Zhao ist Surfskating mehr als ein Tapetenwechsel im Lockdown: "Durch diesen Sport wollen wir mehr über uns selbst erfahren. Wir selbst zu sein, ist wichtiger als das stereotype Bild, das die Welt von uns hat", sagt sie, während sie ihre nagelneuen Sneaker schnürt.
Viele positive Effekte
"Ich denke, Skateboarding hat einen positiven Effekt auf meine Arbeit und auf mein Leben", sagt die 40-Jährige aus Peking. So habe es ihr geholfen, Gewicht zu verlieren und Ängste abzubauen. Der Sport, sagt sie, helfe ihr auch, bei der Erziehung ihres siebenjährigen Sohnes gelassener zu bleiben.