Paukenschlag: Koreanisches Wrestling ist neues Kulturerbe
26. November 2018Eine Woche lang tagt die UNESCO auf Mauritius um zu entscheiden, welches traditionelle Wissen und Können neu in die weltweite Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden soll. Im Zuge der Annäherung zwischen Nord- und Südkorea vereinten die bislang verfeindeten Staaten ihre Kräfte und reichten bei den Vereinten Nationen beide den Antrag ein, das traditionelle Ringen aufzulisten, das im Norden als "ssirum" oder "ssireum" im Süden bekannt ist.
Neben Nord- und Südkorea ist auch Deutschland mit einer multinationalen Bewerbung beteiligt: Der Blaudruck ist ein Handwerk, das nur noch wenige Handwerksbetriebe in Österreich, Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Deutschland pflegen. Bei dieser Druckkunst aus dem 16. Jahrhundert wird ein indigoblauer Stoff mit typischen weißen Mustern in Form von Ranken, Blüten und Ornamenten veredelt.
Nominiert sind dieses Mal knapp 50 Kulturformen, darunter Parfumkunst aus Frankreich, Reggae-Musik aus Jamaika oder der Khon-Masken-Tanz aus Thailand.
Die Liste des Immateriellen Kulturerbes gibt es seit 2003. Sie würdigt überliefertes menschliches Wissen und Können. Dazu gehören mittlerweile über 400 Bräuche, darstellende Künste, Handwerkstechniken und naturkundliches Wissen aus aller Welt. Darunter Rumba-Tanz aus Kuba, traditionelle chinesische Medizin oder Geigenbau aus dem italienischen Cremona. Ziel der Auszeichnung ist die Pflege des lebendigen Kulturerbes zu erhalten.
Insgesamt sind über 175 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat und mit mehreren Einträgen vertreten wie dem Orgelbau und –musik, der Falknerei und der Genossenschaftsidee und -praxis. Vielleicht kommt mit dem Blaudruck ja diese Woche eine weitere lebendige Tradition dazu.
fm/ks