Pariser Fashion Week - fast wie vor Corona
In Paris stehen derzeit wieder alle Zeichen auf Mode: mit Prêt-à-Porter-Schauen renommierter Häuser wie Dior oder Yves Saint Laurent und jeder Menge Stars.
Spektakulär: YSL vor dem Eiffelturm
Beeindruckender könnte die Kulisse wohl kaum sein: Für seine Prêt-à-Porter-Schau bei der Paris Fashion Week hat sich das Modehaus Yves Saint Laurent einen Platz vor dem Eiffelturm gesichert. Kreativdirektor Anthony Vaccarello schickte die Models in hautengen Bodysuits und scharf geschnittenen Abendgarderoben über den Laufsteg. Im Publikum saß auch Carla Bruni Sarkozy, die Frau des Ex-Präsidenten.
Startschuss auf dem Laufsteg
Nachdem die vergangenen Pariser Fashion Weeks wegen der Corona-Pandemie überwiegend online stattfanden, präsentiert dieses Jahr fast die Hälfte aller teilnehmenden Modehäuser wieder physische Shows. Den Startschuss gab mit einer überaus farbenfrohen Kollektion der nigerianisch-österreichische Designer Kenneth Ize, der traditionelle afrikanische Stoffe und Farben aufgreift (Foto).
Dior im neuen Look
Die Schau von Dior stand unter dem Motto "Il gioco del nonsense" (Spiel des Absurden) - passend dazu der Catwalk. Kreativdirektorin Maria Grazia Chiuri ließ sich für ihre Entwürfe von ihrem Vorgänger Marc Bohan und den 60er-Jahren inspirieren. So kreierte sie einen für Dior völlig neuen Look: knappe Mini-Röcke und kurze, A-förmig geschnittene Kleider, knallige Farben und feminine Riemchen-Schuhe.
Staraufgebot bei Balmain
Sein zehnjähriges Jubiläum bei Balmain feierte Kreativdirektor Olivier Rousteing mit einem großen Staraufgebot: Die neuen Kreationen für das französische Modehaus ließ er von keinen geringeren als Naomi Campbell, Milla Jovovich, Natalia Vodianova oder Carla Bruni präsentieren. Gedeckte Töne, hier und da Schlitze in der Kleidung und Ketten zeichneten die Kollektion aus.
Letzter Schliff
Kein Creative Director bringt eine neue Kollektion ganz allein auf den Laufsteg. Im Hintergrund arbeiten zahlreiche Näherinnen und Näher auf Hochtouren - teilweise bis zur letzten Minute. Hier legt ein Mitarbeiter aus dem Hause Dior vor der großen Show in Paris noch einmal Hand an ein Kleid an. Schließlich muss alles perfekt sein.
Mode, die tragbar ist?
"Prêt-à-Porter" oder "Ready-to-Wear" ist nicht unbedingt wörtlich zu verstehen. Häufig sind die Entwürfe so extravagant, dass sie alles andere als "bereit zum Tragen" erscheinen. So auch einige Teile aus der Frühjahr/Sommer-Kollektion des französischen Designers Victor Weinsanto (Bild). Mit wiederkehrenden Formen, die an Brezeln erinnern, spielt er auf seine elsässische Herkunft an.
Exzentrik à la Tim Burton
Eine Pyramide aus knallig pinken Riesenkugeln hat das Duo VICTORIA/TOMAS ausgewählt, um seine neueste Mode in Szene zu setzen. Victoria Feldman und Tomas Berzins arbeiten nicht nur zusammen, sondern sind auch privat ein Paar. In ihrer Mode spiegeln sich seine Leidenschaft für die Skater-Kultur und Exzentrik Tim Burtons sowie ihre Faszination für experimentelle Kunst wider.
Deutsche Präsenz
Auch Mode aus Deutschland gab es in Paris bereits zu sehen. Das Berliner Label Ottolinger, das die Schweizerinnen Christa Bösch und Cosima Gradient führen, präsentierte knallenge, asymmetrische Entwürfe, die viel Haut durchblicken ließen. Für ihre Modenschau wählten sie ein leerstehendes Wohnhaus, nicht weit vom Musée d'Orsay, aus.
Corona-Pandemie noch präsent
Ein Gesicht mit Maske dürfte schwer zu schminken sein - die Models dürfen daher ohne, für die Make-up-Artists ist sie ein Muss. Auch wenn bei der Pariser Fashion Week etwas Normalität eingekehrt zu sein scheint, ganz wie früher ist es eben noch nicht. Enden werden die Modenschauen am 5. Oktober. Bis dahin wird es noch Shows vor Publikum von großen Häusern wie Balenciaga oder Louis Vuitton geben.