Paris, der Angriff am Louvre und viele Fragen
5. Februar 2017Der Angreifer vom Louvre ist am Samstagabend in einem Pariser Krankenhaus in Polizeigewahrsam genommen worden. Der Gesundheitszustand des Schwerverletzten habe sich seit seiner Operation deutlich verbessert, hieß es aus Ermittlerkreisen. Sollte er sich weiter erholen, werde er ab Sonntag zu der Tat vernommen.
Der Mann hatte am Freitag mit zwei Macheten mehrere Soldaten auf Patrouille in der Einkaufsgalerie "Carrousel du Louvre" attackiert, in der es auch einen Zugang zum Museum gibt. Ein Soldat wurde verletzt, der Täter wurde niedergeschossen und in die Klinik gebracht. Während des Angriffs hatte er "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen. Die Regierung geht von einem Terrorakt aus.
Noch nicht offiziell identifiziert
Die Ermittler identifizierten den Angreifer bislang noch nicht formell. Sie gehen aber anhand eines Touristenvisums davon aus, dass es sich um einen 29-jährigen Ägypter handelt, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebt und Ende Januar nach Frankreich reiste. Wenige Minuten vor seiner Attacke versandte der Angreifer möglicherweise über den Internetdienst Twitter mehrere Botschaften mit Bezug zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sowie zu - Zitat - "Brüdern in Syrien und Kämpfern in der ganzen Welt".
Der Vater und ein Freund des 29-Jährigen äußerten allerdings Zweifel, dass er tatsächlich ein Angreifer gewesen sei. Beide versicherten, dass er keinerlei Anzeichen einer Radikalisierung gezeigt habe. Bei dem Vater handelt es sich einem Bericht der Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP) um den früheren Polizeioffizier Reda El Hamahmy. Sein Sohn Abdallah habe sich auf einer Geschäftsreise in Paris befunden, sagte El Hamahmy in Kairo. Er zeigte den Agenturjournalisten auch Bilder seines Sohnes.
Der Louvre hat unterdessen seine Türen für Besucher am Samstag wieder geöffnet. An den Anblick der Sicherheitskräfte vor der Tür haben sich viele in der französischen Hauptstadt inzwischen gewöhnt.
ml/wa (afp, dpa)