Papst-Reliquie aus Kölner Dom gestohlen

Eine Dombesucherin bemerkte laut Polizei den Diebstahl am frühen Sonntagmorgen. Der oder die Täter brachen eine gläserne Kapsel aus einem Schaubehälter (Artikelbild), einem sogenannten Reliquiar. Die Kapsel enthält ein Stoffläppchen mit einem Blutstropfen des heilig gesprochen Papstes. Das an der Wand befestigte Reliquiar, das sich seit Dezember 2013 neben der Schmuckmadonna im nördlichen Querhaus befand, wurde durch den Diebstahl beschädigt.

Ein Zeichen der Würde

Domprobst Gerd Bachner zeigte sich entsetzt: "Der materielle Wert ist nur gering, viel größer ist der ideelle Verlust", sagte er. Papst Johannes Paul II. (1920-2005) habe die ganze Welt bewegt, als er am Ende seines Lebens seine Schwachheit geduldig bis zum Ende ertrug und damit ein weithin beachtetes Zeichen der Würde gesetzt. Der Diebstahl sei deshalb nicht nur ein pietätloses Vergehen, "sondern wie eine Schädigung dieses großen Menschen noch nach seinem Tod – und aller Menschen, die im Dom diese Gedenkstätte aufsuchen".

Erinnerung an Köln-Besuch

Das etwa 40 Zentimeter hohe Reliquiar zeigt Papst Johannes Paul II. gestützt auf den Kreuzstab vor einem der Domportale; es erinnert damit an seinen Besuch im Kölner Dom im November 1980. Der Behälter ist aus versilberter Bronze und wurde von dem Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheimer angefertigt.

fab/cw (kna, epd, dpa)