"Gleichgültigkeit ist der Feind des Friedens"
1. Januar 2016Vor tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom hat Papst Franziskus mehr Einsatz für Frieden weltweit verlangt. Angesichts von Krieg und Verfolgung in der Welt forderte der Papst, sich stärker zu engagieren und Position zu beziehen. Es sei nötig, "die Gleichgültigkeit zu überwinden, die die Solidarität vereitelt, und aus der falschen Neutralität herauszutreten", mahnte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei seiner Neujahrsmesse. Nur so gelinge der Aufbau einer "gerechteren und brüderlicheren Welt, wo jeder Mensch und jedes Geschöpf in Frieden leben kann".
Starker Polizeischutz auf dem Petersplatz
Mit Blick auf die Kriege und Krisen in aller Welt frage man sich oft: "Wie ist es möglich, dass der Übergriff auf den Menschen durch den Menschen fortdauert; dass die Arroganz des Stärkeren weiter den Schwächeren demütigt", sagte der 79 Jahre alte Argentinier. Wie zu Weihnachten stand der Petersplatz unter verstärktem Polizeischutz, alle Gläubigen mussten Sicherheitsschleusen passieren.
Zuvor hatte der Papst am Silvesterabend trotz aller Krisen und Konflikte zu Zuversicht aufgerufen. Das Jahr 2015 sei von "unsagbaren Leiden" geprägt gewesen, sagte er beim feierlichen Jahresabschluss im Petersdom. "Wir können nicht vergessen, dass viele Tage von Gewalt geprägt waren, von Tod, von unglaublichem Leid vieler Unschuldiger, der Flüchtlinge, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen", so Franziskus.
"Das Gute gewinnt immer"
Trotzdem habe es viele Gesten der Liebe und der Solidarität in diesem Jahr gegeben. Weiter sagte der Papst, das Gute gewinne immer, "auch wenn es in einigen Momenten schwächer und versteckt erscheinen kann."
Die katholische Kirche begeht den 1. Januar als Weltfriedenstag. Er steht in diesem Jahr unter dem Leitwort: "Überwinde die Gleichgültigkeit und gewinne den Frieden".
cw/fab (kna, dpa, afp)