1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Papst betet Kreuzweg am Kolosseum

6. April 2012

Vor der antiken Kulisse in Rom gedachte Benedikt XVI. zusammen mit zehntausenden Menschen der Leiden und des Todes Jesu vor 2000 Jahren. Die Kreuzweg-Andacht besteht aus Meditationen an 14 Stationen.

https://p.dw.com/p/14Z7a
Papst Benedikt XVI. (Foto:Reuters)
Bild: Reuters

Papst Benedikt XVI. hat in diesem Jahr das Thema Familie in den Mittelpunkt der Kreuzweg-Andacht gestellt. Der Abschluss war an diesem Karfreitag vor dem antiken Amphitheater, dem Kolosseum, in Rom. In seiner Ansprache äußerte sich der Papst besorgt über die negativen Folgen der Wirtschaftskrise für die Familien.

Viele von ihnen seien durch die gegenwärtige Wirtschaftskrise zusätzlichen Belastungen ausgesetzt, sagte der Papst vor mehreren zehntausend Menschen. Der Kreuzweg sei eine Einladung an die Familien, "den gekreuzigten Jesus zu betrachten, um die Kraft zu schöpfen zur Überwindung der Schwierigkeiten.

Am Nachmittag hatte der Papst im Petersdom des Todes Jesu mit einem stillen Gebet gedacht. Zu Beginn der "Feier vom Leiden und Sterben Christi" kniete Benedikt XVI. mit zum Gebet gefalteten Händen auf einem roten Kissen nahe des Altars.

Kreuzweg auch in Jerusalem

Auch in Israel und im palästinensischen Westjordanland haben Christen an die Kreuzigung Jesu Christi erinnert. Höhepunkt der Feierlichkeiten am Karfreitag waren Gebete und Prozessionen in der Altstadt von Jerusalem, wo Pilger die Via Dolorosa entlang gingen, den Leidensweg Christi.

Rom: Papst gedenkt Tod Jesu

In Deutschland der Blick nach Syrien

In Deutschland riefen Bischöfe der beiden großen Kirchen in ihren Karfreitagspredigten zu Frieden, Solidarität und Gottvertrauen auf. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, mahnte, trotz Erfahrungen von Gewalt, Unrecht und Krankheit die Gegenwart Gottes nicht infrage zu stellen. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx rief dazu auf, den Blick dorthin zu richten, "wo Menschen den brutalen Mächten des Todes ausgeliefert sind". Zudem rief Marx zu einer friedlichen Lösung in Syrien auf.

Erstmals seit 50 Jahren haben Kubaner den Karfreitag wieder als offiziellen Feiertag begangen. Doch nur wenige Katholiken nutzten den freien Tag zum Kirchgang. Die kommunistische Regierung hatte auf Bitten von Papst Benedikt den Karfreitag zum Feiertag erklärt. Die Entscheidung, die aber zunächst nur für dieses Jahr gilt, hatte die Regierung nach dem Besuch des Papstes auf der Insel Ende März getroffen.

fab/wl (dpad,dpa,kna)