Panama - abseits vom Skandal
Durch die Panama Papers ist die kleine Nation in Zentralamerika in aller Munde. Doch das Land ist viel mehr als die Heimat von Offshore-Dienstleistern.
Das Wahrzeichen
Mindestens so wichtig wie die Banken: Seit der Eröffnung 1914 sprudeln die Einnahmen aus dem Panamakanal. Er ermöglicht die Schifffahrt zwischen Atlantik und Pazifik. Der Kanal ersparte den Menschen den langen und gefahrvollen Umweg um die Südspitze des Kontinents, was etwa zwei bis drei Monaten Seereise entsprach.
Der Panamakanal heute
Der Kanal generiert etwa acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Seit fast einem Jahrzehnt wird an seinem Ausbau gearbeitet. Im Juni sollen die Bauarbeiten nach langen Verzögerungen fertiggestellt werden. Dann können Containerschiffe der neuesten Generation passieren, die Panamas Wirtschaft noch einmal ankurbeln sollen.
Ein Paradies für Naturliebhaber
Wasser, Berge und Wälder wie aus dem Reisekatalog: Der Nationalpark auf der Insel Coiba gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Knapp ein Viertel des Landes steht unter Naturschutz. Für viele der mehr als zwei Millionen Touristen, die jährlich nach Panama reisen, steht das Naturerlebnis im Vordergrund.
Zwischen Moderne und Armut
Das ist die andere Seite der Medaille: Obwohl das Land im zentralamerikanischen Vergleich über ein hohes Durchschnittseinkommen verfügt, liegen vor der glanzvollen Skyline von Panama-Stadt ärmliche Bezirke.
Die Balboa Avenue
Anders im Zentrum: Die teuerste Straße des Landes zieht nicht nur Besucher an, sondern gilt als Dreh- und Angelpunkt in Panama-Stadt. Doch nur wenige Panamaer können es sich leisten, in so einer gefragten Gegend zu leben.
Der zweitgrößte Karneval der Welt
Es muss nicht immer Rio sein. Auch in Panama wird Feiern groß geschrieben. Das größte Spektakel findet in der Stadt "Las Tablas" statt. Im ganzen Land werden an den vier Tagen vor Aschermittwoch Umzüge, Konzerte und Partys veranstaltet, bei denen auch regionale Kostüme getragen werden.
Die Nationaltracht Pollera
Zu den regionalen Kostüme zählen die farbenfrohen Polleras. Die handgemachten, weiten Röcke weisen oftmals Verzierungen mit Blumen oder lokalen Tieren auf. Die meisten Panamaerinnen besitzen zwei Polleras, einen als Jugendliche und einen als Erwachsene.
Embera - das indigene Volk Panamas
Etwa 30.000 Embera leben in Panama. Die hier tanzende Gruppe ist in Embera Drua zuhause, nahe des Flusses Rio Charges. Etwa 7.000 Angehörige des Volksstamms wohnen in einem autonomen Territorium.
Das Wappen - ein Tribut an die USA
Panama wurde 1903 nach einer militärischen Intervention der USA unabhängig von Kolumbien. Der Adler im Wappen soll die Vereinigten Staaten darstellen, welche Panama als erstes als neu gebildeten Staat anerkannten. Seitdem ist das Land dem großen Bruder sehr verbunden.
Zollfreies Shoppen
Die Albrook Shopping Mall in Panama-Stadt ist eine der größten in Lateinamerika. Das Einkaufszentrum ist ein beliebtes Touristenziel. Dank der zweitgrößten Freihandelszone der Welt "Colon" lassen sich in Panama echte Schnäppchen machen. Nicht nur mit Briefkastenfirmen lässt sich hier also Geld sparen.