Terrorfahndung
4. Dezember 2008Im Falle einer pakistanischen Beteiligung an der Terrorserie von Bombay hat der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari eine Verfolgung der Hintermänner zugesagt. "Die Regierung wird die Ermittlungen nicht nur unterstützen, sondern gegen jedwede an den Angriffen beteiligten pakistanischen Elemente vorgehen", sagte Zardari am Donnerstag (04.12.2008) nach einem Treffen mit US-Außenministerin Condoleezza Rice. "Pakistan ist fest entschlossen sicherzustellen, dass sein Territorium nicht für Terrorangriffe genutzt wird." Zuvor hatte Rice Pakistan zu einer "robusten Antwort" auf den jüngsten Terroranschlag in Bombay aufgefordert.
"Umfassende Zusammenarbeit"
Der Anschlag werde auch als Gelegenheit betrachtet, die Bemühungen gegen den Terrorismus zu verstärken, sagte Zardari, der eine umfassende Zusammenarbeit mit den indischen Behörden versprach. "Ich werde alles tun, was in meiner Macht liegt", versicherte der pakistanische Präsident. Rice erklärte nach dem Gespräch, sie begrüße die Zusagen der pakistanischen Regierung im Kampf gegen den Terrorismus. Verantwortungsvolle Regierungen müssten sicherstellen, dass Terroristen nicht straffrei ausgingen.
Die Spannungen zwischen den verfeindeten Atommächten Indien und Pakistan waren wegen der Anschläge in den vergangenen Tagen gewachsen. Die indische Regierung verschärfte zuletzt deutlich den Ton gegenüber Pakistan. Nach einem Treffen mit Rice betonte etwa Indiens Außenminister Paranab Mukherjee am Mittwoch, es gebe keinen Zweifel daran, dass die Urheber der verheerenden Terrorserie mit über 170 Todesopfern und rund 300 Verletzten in Pakistan säßen. Neu Delhi fordert von Pakistan vor allem ein entschlossenes Vorgehen gegen die muslimische Terrorgruppe Lashkar-e-Toiba, die nach Meinung Indiens hinter den Angriffen steckt. Die pakistanische Regierung hat die Vorwürfe zurückgewiesen und kritisiert, dass Indien Geheimdienstinformationen zu dem Terrorüberfall zurückhalte.
Neue Terrorwarnungen
Unterdessen wurde in Indien wegen neuer Terrorwarnungen an den großen Flughäfen des Landes die höchste Alarmstufe ausgerufen. Zuvor hatte Verteidigungsminister A.K. Antony bereits die Armee wegen drohender "Terroranschläge aus der Luft" alarmiert, wie Behördenvertreter weiter mitteilten. Das Militär habe auf die Warnung der Regierung hin die üblichen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
Es wurde befürchtet, dass Luftpiraten Flugzeuge entführen und damit Anschläge verüben könnten. Aus Regierungskreisen verlautete, die Flughäfen in Neu Delhi, Bangalore, Bombay und Kalkutta seien betroffen. Nach Behördenangaben stammten die Hinweise auf möglicherweise geplante Anschläge mit Flugzeugen aus Geheimdienstkreisen. (stu)