Ostafrika droht neue Heuschrecken-Plage
5. Juli 2020Im Norden Kenias, im Osten Äthiopiens und in Teilen Somalias seien neue Insekten geschlüpft. Das Zentrum warnte vor der Gefahr für die Nahrungsversorgung der Bevölkerung: In Äthiopien und Somalia seien schon viele Ernten zerstört worden. "Da die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, dass die Schwärme migrieren werden, ist das Risiko sehr hoch, dass Ernten und Weideland weiter stark beeinträchtig werden", heißt es.
Gigantische Fresslust
Seit Monaten fallen Millionen von Wüstenheuschrecken über Teile Ostafrikas, Asiens und des Nahen Ostens her und zerstören Äcker und Weiden. Die Insekten bewegen sich zunächst auf dem Boden, in ausgewachsenem Alter können sie fliegen und mit günstigem Wind mehr als 130 Kilometer am Tag zurücklegen. Lassen sich die Tiere dann irgendwo nieder, so kann ein Schwarm von etwa einem Quadratkilometer Größe an einem Tag so viel fressen wie 35.000 Menschen in diesem Zeitraum zu sich nehmen würden.
Die betroffenen Länder in Ostafrika bekämpfen die Heuschrecken mit Insektiziden, doch der viele Regen der vergangenen Monate ließ die Schädlinge gedeihen. Hinzu kommt: Viele Menschen im Osten Afrikas haben wegen früherer Dürren, schwelender Konflikte und Überschwemmungen nicht genug zu essen und die Coronakrise hat die Lage nochmals verschärft.
Darauf hat auch die Nothilfe-Koordinatorin der SOS- Kinderdörfer, Luciana Dabramo, aufmerksam gemacht. Die Maßnahmen gegen das Coronavirus hätten Lebensmittelketten unterbrochen. Vielerorts seien die Preise erhöht worden, gleichzeitig hätten vor allem unter den Ärmsten Millionen Menschen ihre Arbeit verloren, beklagte Dabramo.
haz/rb (dpa, kna)