Herkunft
15. September 2011Den internationalen Durchbruch schaffte Oskar Roehler im Jahr 2000 mit dem Spielfilm "Die Unberührbare". Das war ein Porträt der Schriftstellerin Gisela Elsner, die sich – gescheitert und drogensüchtig – 1992 das Leben nahm. Elsner - eine berühmte Vertreterin der deutschen Nachkriegsliteratur - war eine exzentrisch bis bizarre Erscheinung: radikal links mit großbürgerlichem Hintergrund, immer ganz in schwarz gekleidet mit riesiger schwarzer Perücke. Und – das ist in diesem Zusammenhang wichtig: sie war Oskar Roehlers Mutter - eine Rabenmutter. Jetzt hat er zum ersten mal einen Roman geschrieben – und dort taucht sie als Figur wieder auf.
"Herkunft", so der Titel, ist eine Mischung aus Familiengeschichte und Zeitdokument der Bundesrepublik bis in die siebziger Jahre - und nicht zuletzt die Geschichte eines vernachlässigten Kindes - Oskar Roehlers eigener Geschichte.
Gabriela Schaaf im Gespräch mit Oskar Roehler.
Das Buch:
"Herkunft". Roman. Ullstein Verlag September 2011. 592 S. 19.99 €; ISBN-13: 9783550088445