Oscar-Verleihung: Das sind die Favoriten
Das Rennen um den Oscar-Titel "Bester Film" läuft. Große Chancen haben die Kinofilme "Joker", "1917" und "Once Upon a Time in Hollywood". Bei den Schauspielern liegen Renée Zellweger und Joaquin Phoenix vorn.
Vorhang auf für die 92. Oscars
Am 9. Februar 2020 ist es soweit: In Hollywood werden die populärsten Filmpreise der Welt verliehen. Das Kino der englischsprachigen Welt steht im "Dolby Theatre" im Mittelpunkt - und Kinofans weltweit schauen zu. Die Oscarverleihung ist ein Medienereignis, ein Oscar kann für Nominierte und Gewinner große wirtschaftliche Bedeutung haben. Die Filmwelt ist gespannt auf die diesjährigen Oscars...
In der Königsdisziplin im Rennen: "Joker"
Die Kategorie "Bester Film" gilt eindeutig als Königsdisziplin, sie ist mit Abstand die wichtigste. Neun Filme sind nominiert, drei Favoriten haben sich in den vergangenen Wochen herausgeschält. Der Film "Joker" von Regisseur Todd Phillips (unser Bild mit Hauptdarsteller Joaquin Phoenix) ist einer davon. Er steht mit elf Nominierungen an der Spitze.
Kriegsdrama "1917" hat Chancen
Das Erste-Weltkriegs-Drama des britischen Regisseurs Sam Mendes ist "Joker" dicht auf den Fersen. "1917" brachte es auf zehn Nominierungen. Der virtuos montierte Film über die gefährliche Mission zweier englischer Soldaten auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs besticht vor allem durch seine Technik. "1917" war gerade erst bei den britischen Filmpreisen "BAFTA" der große Gewinner.
Tarantinos Starduo im Rennen
Auch Kult-Regisseur Quentin Tarantino hat mit "Once Upon a Time in Hollywood" gute Erfolgsaussichten, einen Oscar zu bekommen. Der Film über das Medium Kino hat mit Brad Pitt und Leonardo DiCaprio viel Star-Power zu bieten. Schon bei den Golden Globes hatte "Once Upon a Time in Hollywood" die Nase vorn. Im Oscar-Rennen hat er zehn Nominierungen aufzuweisen.
Wer wird bester Regisseur?
In der Kategorie "Beste Regie", in der ausschließlich Männer im Rennen sind - was zu viel Kritik geführt hat - ist der Ausgang offen. Auch Martin Scorsese darf sich mit "The Irishman" (Foto: Robert DeNiro und Al Pacino) Hoffnungen machen, als bester Regisseur ausgezeichnet zu werden. Das Mafia-Epos wurde übrigens auch in der Kategorie "Bester Film" nominiert.
Favoritin bei den Damen: Renée Zellweger
In der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" ist in diesem Jahr die amerikanische Schauspielerin Renée Zellweger klare Favoritin. Sie hat für die eindrucksvolle Verkörperung des legendären Bühnen- und Filmstars Judy Garland im Film "Judy" bereits den Golden Globe bekommen. Die meisten Experten rechnen nun damit, dass sie auch den Oscar gewinnt.
Favorit bei den Herren: Joaquin Phoenix
In der Konkurrenz um den Titel "Bester männlicher Hauptdarsteller" wäre die Auszeichnung für einen anderen Schauspieler eine große Überraschung, denn Joaquin Phoenix ist dort der eindeutige Favorit. Seine zwischen Wahnsinn, Witz und Traurigkeit changierende Rolle in "Joker" hat in den letzten Wochen schon viele Jurys überzeugt - unter anderem auch die der Golden Globes.
Drehbuch-Rennen offen
Bester Film, beste Regie und beste Darsteller - das sind die populärsten Auszeichnungen. Interessant ist auch, wer in der Kategorie "Original-Drehbuch" den Oscar erhält. Hier ist Noah Baumbach mit seinem Scheidungsdrama "Marriage Story" (unser Bild) im Rennen. Der von Netflix produzierte Film steht, wie auch Scorseses "The Irishman", symbolisch für den Kampf zwischen Film- und Streaming-Studios.
Blick über die US-Grenzen hinweg: "Parasite"
Der Rest der Film-Welt wird bei den Oscars mit der Kategorie "Bester internationaler Film" abgespeist. Hier treten fünf Filme aus Polen, Nord-Mazedonien, Frankreich, Spanien und Südkorea gegeneinander an. Aus dem asiatischen Land kommt Regisseur Bong Joon Hos Familientragikomödie "Parasite" (unser Bild), die als klarer Favorit im Kampf um die Oscar-Trophäe gilt.
Doku aus Nord-Mazedonien: "Honeyland"
Das "Kunststück", sowohl in der Kategorie "Bester internationaler Film" als ausnahmsweise auch als "Bester Dokumentarfilm" nominiert zu werden, schaffte "Honeyland". Das Regieduo Ljubomir Stefanov und Tamara Kotevska erzählt die Geschichte einer naturverbundenen Imkerin und zeigt die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hat. "Honeyland" wurde weltweit bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet.