Orthodoxe Christen feiern das Dreikönigsfest
Der Klimawandel bedroht das traditionelle Eisbaden orthodoxer Christen zum Epiphaniasfest: In Russland und Osteuropa ist die Eisdecke vielerorts nicht dick genug. Doch viele Gläubige lassen sich davon nicht abhalten.
Bekreuzigung unter einer dünnen Eisschicht
Tausende orthodoxe Christen feiern in Russland, Montenegro, Kasachstan und der Ukraine am 19. Januar die Taufe Jesu, indem sie in eisige Gewässer tauchen. Doch ungewöhnlich warme Temperaturen zwingen Viele, die Rituale abzusagen. Die Eisflächen, durch die Löcher für das Bad geschnitten werden, sind oft zu dünn, um sie zu betreten.
Glaube, Kälte und Gefahr
Eine russisch-orthodoxe Gläubige taucht in das eiskalte Wasser eines Sees bei Sankt Petersburg und bekreuzigt sich, um das Fest der Erscheinung des Herrn zu feiern. Das Eintauchen in gefrorene Gewässer stärkt laut Gläubigen Seele und Körper. Doch die extreme Kälte birgt Risiken: Rettungskräfte stehen bereit, um bei plötzlichem Kälteschock einzugreifen.
Ein Tattoo als Ausdruck der Seele
Die Tätowierung eines Teilnehmers an den Epiphanias-Feierlichkeiten in Podgorica, Montenegro, zeigt Petar II. Petrović-Njegoš, der im 19. Jahrhundert Fürstbischof von Montenegro war und als einer der bedeutendsten Dichter der Region gilt.
Epiphaniasfest trotz Krieg
Ukrainische Soldaten tauchen während der Dreikönigsfeierlichkeiten in der Hauptstadt Kiew in das kalte Wasser - trotz der anhaltenden russischen Invasion.
Gläubige bergen Holzkreuz aus der Morača
Viele Gläubige versammeln sich in Podgorica, Montenegro, am Fluss Morača, wo angenehme Temperaturen herrschen. Orthodoxe Priester segnen die Gläubigen, bevor diese in den Fluss eintauchen, um ein Holzkreuz aus dem Wasser zu bergen.
Extrembaden in Russland
In Sibirien herrschen extreme Temperaturen und klirrende Kälte. Das Gesicht dieses Mannes ist mit Eis bedeckt, nachdem er während der Epiphanias-Feierlichkeiten in Jakutsk, der Hauptstadt der Republik Sacha im nordöstlichen Teil Sibiriens, ein Bad im eisigen Wasser genommen hat.
Alternative Rituale und neue Lösungen
Ein Priester weiht in Almaty, Kasachstan, das Wasser eines Teiches. Die Dreikönigs-Zeremonien stehen vor einer Herausforderung: Wie bleibt die Tradition lebendig in einer sich erwärmenden Welt ohne Eisdecken?