Orte des Gedenkens und der Trauer
Weltweit erinnern unzählige Mahn- und Denkmale an die Helden und Opfer des Zweiten Weltkriegs, der am 8. Mai 1945 mit dem Sieg der Alliierten gegen Nazi-Deutschland zu Ende ging. Zumindest in Europa.
Grabmal des Unbekannten Soldaten in Moskau, Russland
Frisch verheiratete Paare kommen mit Blumen hierher, Staatsgäste legen Kränze nieder, am Grabmal des Unbekannten Soldaten an der Kreml-Mauer. In Russland wird - wegen der Zeitverschiebung - der 9. Mai als Tag des Sieges gefeiert. Normalerweise mit einer großen Militärparade auf dem Roten Platz, doch die wurde in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie verschoben.
Mamajew-Hügel in Wolgograd, Russland
25 Millionen Tote hatte die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg zu beklagen, so viele wie kein anderes Land. Vielleicht sind deshalb die meisten Denkmäler so gigantisch wie dieses: "Mutter Heimat ruft zur Schlacht!, so heißt die weithin sichtbare, 85 Meter hohe Statue, die an die Schlacht von Stalingrad erinnert. Die tobte von August 1942 bis Februar 1943 und forderte 3 Millionen Tote.
Kenotaph in London, Großbritannien
Ein leerer Sarg als Denkmal. Noch vor fünf Jahren, zum 70. Jahrestags des Kriegendes, hatten sich die Spitzen des Staates und Veteranen am Kenotaph getroffen. Daraus wird diesmal nichts. Das Kriegsdenkmal auf der Londoner Regierungsmeile Whitehall wurde ursprünglich für die Opfer des Ersten Weltkrieges errichtet. Seit 1946 ist es auch ein Erinnerungsort für die Toten von 1939 bis 1945.
Bomber Command Memorial, London, Großbritannien
Die Crew eines Bombers in Übergröße, gewidmet den 55.573 getöteten Piloten der Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg. Als dieses Denkmal 2012 eingeweiht wurde, sorgte es für Kontroversen. Denn das Flächenbombardement der Royal Air Force zerstörte bis in die letzten Kriegstage hinein viele deutsche Städte und forderte 600.000 Toten unter der Zivilbevölkerung.
Triumphbogen in Paris, Frankreich
Unter dem Triumphbogen auf den Champs-Élysées befindet sich das Grabmal des Unbekannten Soldaten. Hier wird der Opfer beider Weltkriege gedacht. Am 8. Mai legen Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und hochrangige Militärs einen Kranz nieder, allerdings ohne Publikum.
Amerikanischer Soldatenfriedhof am Omaha Beach, Frankreich
Ebenso wichtig wie der Tag der deutschen Kapitulation ist in Frankreich ein anderes Datum: der 6. Juni 1944. Am sogenannten D-Day landeten 150.000 Soldaten der Alliierten in der Normandie und eröffneten die Westfront. Zahlreiche Gedenkstätten, Museen und Soldatenfriedhöfe entlang der Küste erinnern an eine der wichtigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges, die 68.000 Menschenleben forderte.
National World War II Memorial in Washington, DC, USA
Das Denkmal wurde erst 2004 eingeweiht und erinnert an die 16 Millionen US-Amerikaner, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben. Zur monumentalen Anlage geöhrt die Friedensmauer mit 4048 vergoldeten Sternen - ein Stern für 100 Gefallene. In den USA ist der 8. Mai der "Victory in Europe Day". Das endgültige Kriegsende wird am 14. August gefeiert, dem Tag des Waffenstillstands mit Japan.
Embracing Peace Statue in San Diego, USA
Es soll just an diesem Tag, am 14.8.1945, gewesen sein, als ein US-Marine-Soldat eine Krankenschwester küsst, aus Freude über den Waffenstillstand mit Japan. Das Foto im "Life Magazin" wurde landesweit zum Symbol der Hoffnung. Die Skulptur "Embracing Peace" (deutsch: Umarmung des Friedens) im Hafen von San Diego, direkt vor dem Marinemuseum, erinnert an diesen magischen Moment.
Friedenspark in Hiroshima, Japan
Alljährlich am 6. August um Punkt 8.15 Uhr ertönt die Friedensglocke von Hiroshima, dem Zeitpunkt, als die erste Atombombe der Welt gezündet wurde - direkt über dem Gebäude der Industrie- und Handelskammer. Die Ruine zählt heute zum UNESCO-Welterbe. Mehr als 70 Monumente und Gedenkorte im Friedenspark erinnern an die insgesamt 146.000 Opfer des Atombombenabwurfs.
Yasukini-Schrein in Tokio, Japan
Immer wieder besuchen ranghohe japanische Politiker den Yasukini-Schrein in Tokio. Dort werden u.a. die über zwei Millionen toten japanischen Soldaten des Zweiten Weltkriegs geehrt. Darunter befinden sich allerdings auch 14 verurteilte und hingerichtete Kriegsverbrecher. Gegen diese Ehrerweisung legen von Japan überfallene Länder wie Südkorea oder China regelmäßig Protest ein.
Gedenkstätte für die Opfer des Massakers von Nanking, China
Am 13. Dezember 1937 eroberten japanischen Truppen die Stadt Nanking. Es folgte ein Massaker, dem binnen sechs Wochen mindestens 200.000, nach anderen Schätzungen bis zu 300.000 Chinesen zum Opfer fielen. Zur Gedenkstätte in Nanking gehören ein Museum mit zahlreichen Dokumenten, Fotos und historischen Filmaufnahmen sowie ein Erinnerungsweg mit Fußabdrücken von Überlebenden.
Jad Vashem, Jerusalem, Israel
"Denkmal und Name" - so die Übersetzung des hebräischen Namens der zentralen Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem. Sie ist den rund sechs Millionen Juden gewidmet, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Im Zentrum der weitläufigen Anlage steht die fensterlose "Halle der Erinnerung", in der eine Ewige Flamme brennt. Im Boden sind die Namen der 22 größten Vernichtungslager eingeschrieben.
Holocaust-Mahnmal in Berlin, Deutschland
In der deutschen Hauptstadt gibt es zahlreiche Gedenkorte für den Zweiten Weltkrieg, das bekannteste ist das Holocaust-Mahnmal. 2711 Stelen erinnern an die 6 Millionen ermordeten Juden in Europa. Schon in den 1980-er Jahren wurde ein solches Denkmal gefordert, erst 2005 wurde es eingeweiht. Berlin ist übrigens das einzige Bundesland, das den 8. Mai in diesem Jahr zum Feiertag erklärt hat.
Neue Wache in Berlin, Deutschland
Eine Mutter umarmt ihren toten Sohn – die Skulptur von Käthe Kollwitz ist der Mittelpunkt in der Neuen Wache, der zentralen Gedenkstätte Deutschlands für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Alle Feierlichkeiten für den 8. Mai wurden abgesagt, trotzdem werden Bundeskanzlerin Merkel, Bundespräsident Steinmeier und Bundestagspräsident Schäuble hier einen Kranz niederlegen.