Orkan "Ciaran" rüttelt an Nord- und Ostseeküste
Das Orkantief "Ciaran", in Deutschland auch als "Emir" bekannt, hat mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern vielerorts für Chaos gesorgt. Mit einer Wetterberuhigung ist vorerst nicht zu rechnen.
Innen Hui, außen Pfui
Sturmtief "Ciaran" kündigte sich bereits am 1. November mit starken Böen und einem beachtlichen Wellengang an der bretonischen Küste an. Die Häuser am Steg in der Nähe des Fischereihafens von Guilvinec bekamen von der Gischt die Fenster geputzt. Im Laufe der Nacht wurden auch der Ärmelkanal und ganz Nordfrankreich erfasst.
Schwere See
Kleine Ausflugs- und Fischerboote liegen in aufgewühlter See im Hafen von Goury in der Normandie vor Anker. Der Herbst ist für starke Stürme in Westeuropa bekannt, denn der Temperaturunterschied zwischen noch warmem Süden und schon kaltem Norden ist besonders hoch. Das sorgt für eine Menge Energie. In der Bretagne wurde sogar eine 21 Meter hohe Sturmwelle gemessen.
Massive Schäden
Mit fast 200 Stundenkilometern wütete Ciaran in Frankreich und sorgte für zahlreiche Stromausfälle. Es wurden insgesamt sieben Todesfälle gemeldet, die meisten davon verursacht durch umstürzende Bäume und herabfallende Äste. In Le Havre wurde ein Mann beim Schließen seiner Fensterläden von einem Windstoß erfasst und tödlich verletzt.
Auf dem Trockenen
Segelboote wurden durch die Wucht des Orkans an den Strand des bretonischen Ortes Pornichet gespült. Der Deutsche Wetterdienst rechnet nicht mit einer Wetterberuhigung. Am Westrand des Tiefdruckkomplexes entwickelt sich ein neues Sturmtief, das in der Nacht zum Freitag der spanischen und dem Süden der französischen Atlantikküste Orkanböen bringt.
Atemberaubendes Schauspiel
Im englischen Newhaven beobachten vereinzelte Spaziergänger die atemberaubende Szenerie rund um den Leuchtturm. Aber nicht nur Frankreich und England waren betroffen, auch in Belgien und Teilen Spaniens gab es Warnungen und Feuerwehreinsätze. Am härtesten traf es allerdings Frankreich. Dort mussten an die 1300 Bewohner in Notunterkünften untergebracht werden.
Nur nicht den Halt verlieren!
Auf dem Weg nach Deutschland, wo das Orkantief als "Emir" bekannt ist, schwächte sich der Sturm bereits ab. Dennoch konnte man auf dem Brocken, dem höchsten Berg im Harz, Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern messen. Einigen Wanderern fiel es da schwer, auf den Beinen zu bleiben. Auch in Deutschland soll es die nächsten Tage stürmisch bleiben.