Opferfest Eid al-Adha: Beten, pilgern, feiern
Beim höchsten islamischen Fest Eid al-Adha kommen erstmals nach Corona wieder Millionen Menschen zusammen. Doch unter die Freude über Begegnungen mischt sich in diesem Jahr auch die Angst vor Krieg und Armut.
Highway to Heaven
Tausende Pilger machen sich am Samstag auf den Weg nach Mekka; es ist die letzte Etappe der Pilgerfahrt Hadsch. Fast eine Million Muslime aus der ganzen Welt kamen dieses Jahr in die heilige Stadt, es war die größte Pilgerfahrt seit Beginn der Corona-Pandemie. Im Morgengrauen haben die Gläubigen die symbolische "Steinigung des Teufels" vollzogen: Mit dem Ritual beginnt das alljährliche Opferfest.
Festliche Funken
Ein Schmied in Peschawar, Pakistan, schärft eine Axt. Der Name des Opferfestes, Eid al-Adha, erinnert an die Bereitschaft des Propheten Ibrahim (den Christen und Juden Abraham nennen), seinen Sohn für Allah zu opfern. Viele Musliminnen und Muslime feiern das höchste islamische Fest, indem sie ihr Vieh rituell schlachten und das Fleisch unter Verwandten, Nachbarn und Bedürftigen verteilen.
Verbotene Einblicke
Ein Kind in Jakarta, Indonesien, beobachtet heimlich ein Opferritual durch ein Loch in einer Plane. Ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche hat das normalerweise boomende Geschäft mit Ziegen, Kühen und Schafen vor Eid al-Adha im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt unterbrochen. Die hochansteckende Viruserkrankung kann unter bestimmten Bedingungen auch auf Menschen übertragen werden.
Große Moschee, großer Andrang
Zahlreiche Gläubige haben sich versammelt, um am zweiten Tag des Opferfests gemeinsam in - und vor - der Jama Masjid zu beten. Die Moschee in der Altstadt von Delhi ist die größte Indiens und eines der größten Gebetshäuser in der gesamten islamischen Welt. In den vergangenen zwei Jahren waren große Gebets-Versammlungen in den meisten Ländern wegen der Corona-Pandemie verboten.
Treffpunkt Spielplatz
Das Opferfest Eid al-Adha ist neben religiöser Tradition und festgelegten Riten auch einfach eine fröhliche Familienfeier - und mancherorts auch Straßenfest: Hier vergnügen sich Kinder und Jugendliche auf einem Spielplatz in der irakischen Hauptstadt Bagdad.
Fleischbeschau
Traditionell finden im Vorfeld von Eid al-Adha in muslimischen Ländern große Tiermärkte statt. Auf diesem Markt in Maaret Misrin in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens werden Schafe, Kamele, Ziegen und Rinder angeboten. Doch für viele Muslime ist das rituelle Opfertier in diesem Jahr unerschwinglich, denn die Preise sind stark gestiegen.
Auferstanden aus Ruinen
Anlass zum Feiern haben hingegen Gläubige in Mossul im Nordirak: Erstmals seit der Zerstörung der berühmten Al-Nuri-Moschee 2017 durch die Terrormiliz Islamischer Staat konnten Gläubige dort wieder zum Gebet zusammenkommen. Mit der Rekonstruktion der großen Moschee von Mossul wurde im Jahr 2018 begonnen. Finanziert wird das Projekt mit einer Spende der VAE in Höhe von 50,4 Millionen Dollar.
Farbe bekennen
Die graue Trümmerlandschaft vergessen, wenn auch nur für einen Augenblick: In Aleppos Stadtteil Nayrab im Norden Syriens vergnügt sich ein Clown während der Feiertage mit den Kindern in der Stadt. Er ist Teil eines Theaterensembles, das anlässlich des Opferfestes Kinder mit Performances und Tänzen unterhält - und so ein wenig Abwechslung in die kriegsversehrte Region im Nordwesten Syriens bringt.
Fast wie Weihnachten
Das Opferfest wird nicht nur in Ländern mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung gefeiert, sondern weltweit: Dieser kleine Junge spielt mit Seifenblasen bei einem Fest anlässlich von Eid al-Adha in der Parkanlage "BushTerminal Piers Park" in New York City.
Hoffen und Beten
Ukrainische Soldaten beten während des Opferfestes in der Moschee von Kostjantyniwka. Die Moschee in der 70.000-Einwohner-Stadt ist die letzte im von der Ukraine kontrollierten Teil des Donbas, die anderen sind bereits in russischer Hand. "Wir haben keine Ahnung, was in den besetzten Gebieten passiert", sagte der Mufti Said Ismahilov (rechts) gegenüber der Nachrichtenagentur AP.