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Olympische Winterspiele 2030 in den französischen Alpen

24. Juli 2024

Das Internationale Olympische Komitee vergibt auch die Winterspiele 2030 an Frankreich. Allerdings ist die Zusage an Bedingungen geknüpft. Auch für die folgenden beiden Winterspielen sind die Weichen bereits gestellt.

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Der chilenische Skirennläufer Henrik von Appen beim Training zur WM-Abfahrt 2023 in Courchevel
Die französischen Alpen sind - wie hier bei der Ski-WM 2023 in Courchevel - regelmäßig Schauplatz von Wintersport-Wettbewerben Bild: François-Xavier Marit/AFP/Getty Images

Zwei Tage vor Beginn derOlympischen Sommerspiele in Paris kann sich Frankreich bereits über den Zuschlag für die nächsten Spiele freuen: Die französischen Alpen werden Gastgeber der Winterspiele 2030. Das entschied das Internationale Olympische Komitee (IOC) bei seiner Generalversammlung in Paris.

Die Zusage steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass Frankreichs Regierung und die regionalen Behörden die bislang noch offenen finanziellen und organisatorischen Garantien gewähren. Erst dann will das IOC den Ausrichtervertrag unterzeichnen. Die Wahl galt schon vor der 142. IOC-Session als Formsache, nachdem Frankreich bereits im November 2023 zum bevorzugten Kandidaten ernannt worden war. Die IOC-Spitze hatte im Juni der Generalversammlung den Zuschlag empfohlen.

Frankreich hat bereits reichlich Olympia-Erfahrung - auch im Wintersport. In den französischen Alpen fanden Winterspiele in Chamonix (1924), Grenoble (1968) und Albertville (1992) statt. Paris ist in diesem Jahr zum dritten Mal nach 1900 und 1924 Sommer-Gastgeber.

Geplant sind die Winterspiele 2030 in den Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur und Auvergne-Rhône-Alpes. Mehrere Eis-Wettbewerbe sollen in Nizza ausgetragen werden. Das Konzept sieht vor, dass fast ausschließlich bestehende Wettkampfstätten genutzt werden sollen. 

Macron: "Sie können uns vertrauen"

Wegen der politischen Turbulenzen in Frankreich und den vorgezogenen Parlamentswahlen verzögerten sich zuletzt die erforderlichen Garantien von Regierung und Behörden für das Winterspiele-Projekt. Derzeit gibt es nur eine geschäftsführende Regierung. Staatschef Emmanuel Macron will erst nach Olympia einen neuen Premierminister ernennen.

In der Nationalversammlung hat nach der Wahl vor gut zwei Wochen kein politisches Lager eine Mehrheit. David Lappartient, Chef von Frankreichs Nationalem Olympischen Komitee, hatte zuvor aber versichert: "Auch wenn es keine Mehrheit im Parlament gibt, gibt es eine starke Mehrheit für die Spiele." 

IOC-Präsident Thomas Bach bekräftigte: "Wir würden nicht abstimmen, wenn wir dieses Gefühl nicht hätten." Frankreichs Präsident Macron betonte bei der Präsentation auf der IOC-Bühne noch einmal, er stehe hinter der Bewerbung. "Sie können uns vertrauen, wir werden da sein", sagte Macron.

Winterspiele 2038 in der Schweiz?

Für 2034 vergibt das IOC die Winterspiele zum zweiten Mal nach 2002 nach Salt Lake City. Die IOC-Vollversammlung stimmte am Mittwoch in Paris mit 83 Ja-Stimmen (6 Gegenstimmen) für die Bewerbung aus dem US-Bundesstaat Utah. Für 2038 soll die Schweiz ein Vorzugsrecht bekommen, wenn sie sich erneut bewirbt. Die Schweizer Olympia-Kandidatur für 2030 hatte im Rennen mit Frankreich und den USA ebenso frühzeitig eine Absage der IOC-Auswahlkommission erhalten wie das schwedische Projekt. Eine deutsche Winterspiele-Bewerbung hatte es zuletzt mit München für 2022 gegeben, diese war jedoch am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.

Die nächsten Winterspiele 2026 werden in Mailand und Cortina d'Ampezzo in Italien ausgetragen. Langfristig ist das Winter-Spektakel für das IOC wegen des Klimawandels problematisch. Forschende haben berechnet, dass von 2040 an nur noch zehn Staaten schneesicher genug sind, um Winterspiele auszurichten. 

sn/asz (dpa, sid)