Olympique Marseille fordert Atletico heraus
4. Mai 2018Es war ein imposantes Crescendo. Leise beginnend, langsam lauter werdend, um am Schluss anzuschwellen. So verlief das zweite Europa-League-Halbfinal-Rückspiel zwischen RB Salzburg und Olympique Marseille, das die Gastgeber zwar mit 2:1 (2:0, 0:0) nach Verlängerung gewannen. Doch das 0:2 aus dem Hinspiel wog zu schwer. Die Franzosen waren als Favorit angereist, waren aber vorgewarnt: Der österreichische Rasenballverein hatte keines seiner letzten zehn Europacup-Partien verloren.
Nach einer tor- und ereignislosen ersten Halbzeit erzielte Amadou Haidara in der 53. Minute die Führung für Salzburg. Der Profi aus Mali dribbelte sich von der rechten Seite in den Strafraum an mehreren Gegenspielern vorbei und schoss dann zum 1:0 ein. Es gab noch mehrere weitere Möglichkeiten für Salzburg, bevor dann OM-Verteidiger Bouna Saar mit einer unglücklichen Aktion den Ball zur 2:0-Führung der Österreicher ins eigenen Netz lenkte (65.). Die Gastgeber spielten sich in einen Rausch, ein weiteres Tor gelang ihnen aber nicht. Doch immerhin zwangen sie den Gegner in die Verlängerung.
Dort erzielte dann der eingewechselte Rolando das entscheidende Tor zum 2:1 (116.). Nach einer Ecke hielt er den Fuß hin und leitete so den Ball weiter ins Tor. Allerdings: Diese Standardsituation hätte es nicht geben dürfen. Zuvor war der Schuss von André Zambo Anguissa von einem Mitspieler abgefälscht worden, nicht von einem Rasenballspieler. Eine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters. "Das ist natürlich bitter. Das ist eine Tatsachenentscheidung. Es gibt hier leider noch keinen Video-Schiedsrichter", meinte Salzburgs Xaver Schlager nach der Partie. Zwei Tore hätte Salzburg also noch gebraucht fürs Weiterkommen, stattdessen flog Haidara kurz vor Schluss mit einer Gelb-Roten Karte (120.) vom Platz.
Das Finale der Europa League zwischen Marseille und Atletico findet am Mittwoch, den 16. Mai (20.45 Uhr im DW-Liveticker), im Parc Olympique Lyonnais in Lyon statt.