Olympia-Party in München
2. März 2010Es waren die wahren Fans des Wintersports, die auf den Marienplatz im Zentrum Münchens gekommen waren. 5000 Menschen bejubelten die deutschen Olympia-Helden von Vancouver – trotz strömenden Regens. "Schade, dass wir mit dem Wetter Pech haben. Aber es ist trotzdem super", sagte Skirennläuferin Maria Riesch, die in Vancouver zweimal Gold gewonnen hatte. "Bei dem Publikum hier fahre ich 2018 natürlich noch."
Wie die Fußballer des FC Bayern
Der Empfang für die Olympia-Heimkehrer war auch als Werbeveranstaltung gedacht: für die Kandidatur Münchens um die Ausrichtung der Winterspiele 2018. Kinder und prominente Ehrengäste formierten sich vor dem Rathaus zu olympischen Ringen. Darüber, auf dem Rathausbalkon, genoss das deutsche Team um Biathlon-Doppelolympiasiegerin Magdalena Neuner, die Gold-Rodler Felix Loch und Tatjana Hüfner sowie die alpinen Vancouver-Sieger Riesch und Victoria Rebensburg die Ovationen der Fans – eine Ehre, die sonst nur den Fußballern des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München zuteil wird.
Bilder, die weiterhelfen
Auch Tobias Angerer, Silbermedaillengewinner im Langlauf, war beeindruckt: "Was hier abgeht, ist wie in Kanada. Wenn wir diese Begeisterung erhalten, haben wir gute Chancen für 2018." Eine Einschätzung, die auch Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, teilte. "Wenn man die Bilder sieht, wird uns das sicher weiterhelfen." Bach ist auch Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees. Die Entscheidung über die Vergabe der Winterspiele 2018 fällt am 6. Juli 2011 bei der IOC-Session in Durban in Südafrika.
Wenn Bayern ein eigenes Land wäre
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude war rundum zufrieden. "Die Münchner beweisen, dass sie auch bei Regen den olympischen Funken überspringen lassen", sagte der SPD-Politiker. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zog die Olympiabilanz durch die blau-weiße Brille: "70 Prozent der deutschen Medaillengewinner kommen aus Bayern. Als eigenes Land wären wir im Medaillenspiegel an vierter Stelle."
Autor: Stefan Nestler (dpa/sid)
Redaktion: Wolfgang van Kann